Betrachtungszeitraum der Ökobilanzierungen

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    Gebäude haben im Vergleich zu Gebrauchsgütern wie Staubsaugern oder Fernsehern eine sehr lange Lebensdauer. Welche Grenzen der Lebenszyklusbetrachtung bei Gebäuden zu setzen sind, kann kontrovers diskutiert werden. Üblicherweise überdauern Gebäude 50 bis 80 Jahre, häufig auch längere Lebenszyklen. Über diese Zeiträume findet selbstverständlich ein technologischer Wandel statt. In der Errichtungsphase von Gebäuden können quantifizierbare Annahmen über CO2-, Energie-/oder Rohstoffeinsparungen für den Fall einer möglichen Wiederverwendung, eines Recyclings oder einer thermischen Verwertung nach dem Rückbau des Gebäudes nur bedingt getroffen werden. Fließen diese dennoch quantitativ in eine Bewertung ein, können systematische Fehler in einer Ökobilanz auftreten.

    In etablierten Bewertungssystemen zur Nachhaltigkeit von Gebäuden werden dennoch Betrachtungsweisen bis zum Ende des Gebäudelebens und darüber hinaus vorgenommen. Diese Betrachtungsweise ist sogar in den Bilanzierungsregeln für nachhaltige Wohngebäude des Bundes festgeschrieben. Faktor X und ReBAU setzen sich für eine getrennte Betrachtung von Gebäudelebenszyklus (Phase A–B) und Rückbau (Phase C–D) ein, um beiden Prozessen hinsichtlich des Ressourcenverbrauches und der Kreislaufführung gerecht zu werden.

    Quelle

    Kreiß, L., Zabek, M., Dosch, K., Ketzler J., (2022). Baustelle Ressourcenwende Glossar

    siehe Ökobilanz

    Hinweis:
    Zur Ökobilanzierung gibt es eine ausführliche Definition in diesem Beitrag

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