Der vom Fraunhofer WKI entwickelte und patentierte Holzschaum wird zukünftig durch die Firma Butterweck Holzstoffe produziert und vertrieben. Die Vermarktung der Holzschaumstoffe ist unter dem Markennamen LIGNEW geplant. Die Auslieferung der ersten Holzschaumplatten wird für 2026 erwartet. Das Fraunhofer WKI wird Butterweck Holzstoffe weiterhin beratend zur Seite stehen.
Das Fraunhofer WKI hat das innovative Verfahren entwickelt, bei dem Schaumstoffe aus reinem Holz bzw. Holzfasern hergestellt werden. Während der Kooperation mit Butterweck stand die Überführung in den industriellen Verarbeitungsprozess im Fokus. Die Kooperationspartner haben in den letzten Jahren bspw. daran gearbeitet, den Holzschaum in Form eines Plattenwerkstoffs bis hin zur Marktreife zu entwickeln. Die Holzschäume bestehen zu 100 % aus Holz, da sie keine Bindemittel benötigen. Sie sind ein leichter Holzwerkstoff (Dichte 45–200 kg/m³) mit einer offenporigen Struktur. Ihre Festigkeit entsteht durch holzeigene Bindungskräfte, sodass der Einsatz von synthetischen Klebstoffen nicht notwendig ist. Holzschäume eignen sich aus ökologischer und ökonomischer Sicht hervorragend für eine Vielzahl von Einsatzbereichen, etwa als Verpackungsmaterial oder auch als Wärme- und Schalldämmung. Sie können problemlos recycelt werden.
Holzschäume sind jedoch nicht nur als reine Werkstoffe hochinteressant. Auch als Kernmaterial für neue hybride Werkstoffe eröffnen sie ganz neue Möglichkeiten für die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen, insbesondere für ökologische Leichtbauanwendungen. Der Holzschaum kann mit klassischen Holzwerkstoffen, Metallen, Beton, Kunststoffen oder auch WPC als Decklage kombiniert werden, wodurch leichte Hybridmaterialien mit höherer Funktionalität entstehen. Solche Sandwichmaterialien können bspw. als Möbelplatte oder als Fassadenelement eingesetzt werden.
„Die Idee zum Holzschaum hatte bereits der Gründer unseres Instituts, Wilhelm Klauditz. Wir sind sehr stolz, dass wir das Ende der Reise von einer Idee über die Entwicklung eines marktreifen Produkts bis hin zur Markteinführung begleiten durften“, erklärt Dr. Dirk Berthold, Fachbereichsleiter am Fraunhofer WKI.