UBA-Broschüre zu Anforderungen und Methoden des sommerlichen Wärmeschutzes
Dem sommerlichen Wärmeschutz wird zukünftig aufgrund des Klimawandels mit zunehmenden Hitzeperioden eine immer wichtigere Bedeutung zukommen. Die negativen Auswirkungen sind vielfältig und reichen von Komforteinbußen über ernste gesundheitliche Folgen bis hin zu steigendem Stromverbrauch durch Klimaanlagen. Die Entwicklung von Strategien zur Vermeidung von Überhitzung von Innenräumen mit passiven Maßnahmen ist deshalb von immenser Bedeutung. In einer groß angelegten Parameterstudie wird der Einfluss von passiven Maßnahmenpaketen, Klimadaten sowie Nutzungs- und Fassadentypen untersucht. Hierfür werden Musterräume für die Nutzungstypen Wohnen, Büro und Schule modelliert. Um klimatische Unterschiede in Deutschland abzubilden, werden die Städte Rostock (kühles Klima), Potsdam (durchschnittliches Klima) und Mannheim (warmes Klima) für die Untersuchung ausgewählt, die in unterschiedlichen Sommerklimaregionen liegen. Der Klimawandel wird über die ortsgenauen Zukunfts-Testreferenzjahre Normaljahr 2045 und extrem warmer Sommer 2045x abgebildet sowie durch Wetterdaten des extrem warmen Sommers 2018 ergänzt. Ausgewertet werden Übertemperaturgradstunden nach dem Komfortband des Nationalen Anhangs der DIN EN 16798-1.
Ergänzt wird die Parameterstudie durch eine Energiebedarfsanalyse und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Beim anschließenden Methodenvergleich, der u. a. die beiden Verfahren nach DIN 4108-2, Komfortbewertungen nach DIN EN 16798-1 und deren Nationalem Anhang einschließt, werden ebenfalls Berechnungen und thermische Simulationen durchgeführt und die Ergebnisse – insbesondere hinsichtlich Einhaltung der Anforderungswerte – verglichen. Eine qualitative Einschätzung der Aussagekraft, der Komplexität und des Arbeitsaufwands rundet den Methodenvergleich ab. Im Rahmen der Studie wurde ferner eine rechtsgutachterliche Stellungnahme erstellt, welche Bedeutung das im Gebäudeenergiegesetz verankerte Wirtschaftlichkeitsgebot für die Anforderungen zum sommerlichen Wärmeschutz hat. Aus den Ergebnissen der Studie werden Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Hausladen, G.; Endres, E. et al. (2023) Kühle Gebäude im Sommer – Anforderungen und Methoden des sommerlichen Wärmeschutzes. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/cc_14-2023_kuehle_gebaeude_im_sommer.pdf