Wie lässt sich recyclinggerechtes Bauen umsetzen? Mit steigender Knappheit von Baustoffen wird Materialeffizienz und Kreislaufwirtschaft in der Baubranche immer wichtiger. Die Recyclingfähigkeit von Gebäuden wird schon in der Planung festgelegt. Das neue kostenlose Online-Tool Recyclinggerechtes Konstruieren im Bauwesen des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) zeigt Strategien, Werkzeuge und Beispiele aus der Praxis.
Recyclinggerechtes Bauen ist eine wichtige Maßnahme, um den Verlust wertvoller Ressourcen zu mindern und knappen Deponiekapazitäten entgegenzuwirken. Dafür braucht es eine verantwortungsvolle Konstruktion von Gebäuden. Dabei sollten, ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft, gebrauchte Produkte und recycelte Materialien zum Einsatz kommen und eingesetzte Materialien nach dem Rückbau möglichst ohne Verluste wieder als Baustoffe verwendet werden können. Recyclinggerechtes Konstruieren erfordert einen Blick auf den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes – von der Herstellungs- zur Nutzungs- bis hin zur Rückbauphase – und darüber hinaus.
Potenziale für recyclinggerechtes Bauen
Die Ansätze für recyclinggerechtes Bauen sind vielfältig. Ein wichtiger Ansatz ist, Materialverbünde lösbar zu gestalten, insbesondere wenn sie im Recyclingprozess nicht sortenrein trennbar sind. Dämmstoffe sollten, wenn möglich, lose eingebaut oder mechanisch befestigt werden. Die Art des Tragwerks ist ebenfalls bedeutend: ein umnutzungsfähiges Tragwerk kann lange erhalten bleiben, demontierbare Tragwerke potenziell wiederverwendet werden. Darüber hinaus sollten für mehr Kreislaufführung von Ressourcen ausschließlich recyclingfähige oder wiederverwendbare Materialien zum Einsatz kommen.
Mit dem Ressourcencheck lassen sich anhand verschiedener Fragestellungen die eigenen Potenziale zum recyclinggerechten Bauen analysieren. Im Ergebnis werden grundlegende Strategien für recyclinggerechtes Konstruieren aufgezeigt. Vorgestellt werden auch Werkzeuge und Gute-Praxis-Beispiele, die bei der Umsetzung der Strategien unterstützen.