DGNB bietet Ausbildung zum ESG-Manager an

Seit Mitte Mai bietet die DGNB-Akademie Fortbildungen für ein nachhaltiges ESG-konformes Immobilienmanagement an. Die ausgebildeten DGNB ESG-Manager sind dazu berechtigt, Zertifizierungsprojekte nach dem DGNB-System für Gebäude im Betrieb zu auditieren. Zudem können sie die ESG-Verifikation zur EU-Taxonomie für Immobilien durchführen, die die DGNB gemeinsam mit europäischen Partnern anbietet.

Das Schulungsangebot ist zweistufig aufgebaut. Das Grundlagenwissen als Kompaktkurs richtet sich an eine breite Zielgruppe, ­da­runter das Top-Management von privaten und öffentlichen Bestands­haltern, Risk-Managern bei Banken und Immobiliengutachter. Vermittelt wird ein Überblick zu den regulatorischen Anforderungen, die im Zuge des EU Green Deal, der EU-Taxonomie und der Offenlegungsverordnung an Immobilien gestellt werden, eine Einordnung zum ESG-Markt und Handlungsoptionen, um möglichen Risiken entgegenzuwirken.

Darauf aufbauend gibt es für all diejenigen, die Immobilien und Portfolios aktiv managen, die Möglichkeit, vertieftes Wissen zu und auch den Titel des DGNB ESG-Managers zu erlangen. Angesprochen sind Energie- oder Nachhaltigkeitsberater, Klimaschutzbeauftragte, Asset- oder Property-Manager oder CSR-Manager. Für sie geht es in einem zweitätigen Expertenwissenkurs, der auf dem Grundlagenwissen aufbaut, um die praktische Anwendung von Optimierungsstrategien für Bestandsgebäude. Die Teilnehmenden lernen, Aspekte der Nachhaltigkeit sowie Klimaschutz im Gebäudebetrieb umzusetzen, haben die Performance dauerhaft im Blick und wissen Maßnahmen wirtschaftlich anzuwenden. Nach Abschluss des ­Kurses kennen sie das DGNB-System für Gebäude im Betrieb und ­wissen, wie sie es für sich nutzen können. Den Titel des DGNB ESG-­Managers erhalten die Teilnehmenden durch Teilnahme am Expertenwissen und erfolgreich abgelegte Prüfung.

Die DGNB-Akademie bietet die Ausbildung zum ESG-Manager an
Quelle: DGNB

Mit dem neuen Schulungsangebot reagiert die DGNB auf die steigende Nachfrage nach Expertenwissen rund um die Optimierung des Gebäudebestands. Diese wurde insbesondere in der EU-Politik als Schlüsselaufgabe erkannt, um den Herausforderungen Klimawandel und Ressourcenknappheit entgegenzuwirken. Das zeigt die Veröffentlichung des europäischen Green Deals, der Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent im Jahr 2050 machen soll. Um dieses Ziel Wirklichkeit werden zu lassen, wurde das Instrument der EU-Taxonomie entwickelt. Das Klassifizierungssystem beinhaltet konkrete Kriterien, die aufzeigen, wann eine wirtschaftliche Tätigkeit oder eine Immobilie als nachhaltig einzustufen sind. Ganz konkret ist bspw. festgeschrieben, wie viel CO2 eine Immobilie verursachen darf. Zusammen mit der Offenlegungsverordnung für nachhaltige Finanzprodukte lenkt die EU so Finanzmittel in ein nachhaltiges Wirtschaften und schafft zugleich Transparenz, um Greenwashing gerade auch im wachsenden ESG-Markt entgegenzuwirken. ESG steht für die Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien in Unternehmensstrategien bzw. bei Investitionsentscheidungen. Die Kriterien der Taxonomie sind im Rahmen der DGNB-Zertifizierung mit abgedeckt. Mit der ESG-Verifikation zur EU-Taxonomie kann auch unabhängig von einer Zertifizierung nachgewiesen werden, dass eine Immobilie taxonomiekonform ist. Damit wird sie zum attraktiven Finanzprodukt für Investoren.

Die ersten Kurse fanden im Mai und Juni statt. Weitere Termine werden regelmäßig auf der Website der DGNB-Akademie www.dgnb-akademie.de angekündigt.


Weitere Informationen:

www.dgnb.de/esg-verifikation-taxonomie

Jobs

ähnliche Beiträge

Graue Emissionen von Deckensystemen in Beton- und Holzbauweise

Entwicklung eines Benchmarksystems

Die Erderwärmung ist greifbar

Climate Pulse: globale Klimadaten in Beinahe-Echtzeit.

Die Wärmewende braucht zusätzliche Fachkräfte

Wie die Wärmewende gelingt: Sieben Thesen von der Gebäude-Allianz.
Vorheriger ArtikelDen Klimawandel ­verstehen
Nächster ArtikelFuture Cities Laboratory