Gottfried Böhm Stipendium 2025

Standards für nachhaltigen und sozialen Bau setzen

Projekte wie das Gottfried-Böhm-Stipendium haben das Potenzial, Standards für nachhaltigen und sozialen Bau zu setzen. Durch die Förderung von Postmaster-Architekt:innen wird eine neue Generation von Fachleuten unterstützt, die innovative und qualitätsvolle Ansätze in die Praxis umsetzen.

Die vorherige Stipendiatin Ermelinda Di Chiara hatte es in ihrer Arbeit Leerräume für eine nachhaltige Stadt entwickeln so formuliert:

Dr. Ermelinda Di Chiara, Gottfried-Böhm-Stipendiatin 2024, präsentiert ihre Arbeitsergebnisse
Quelle: Gottfried Böhm Stipendium

Gottfried Böhm betrachtete die Beziehung zwischen neuen Bauwerken und dem bestehenden Erbe, also der Geschichte, als besonders wichtig. Aus seiner Sicht ist das ultimative Ziel des Bauens, Harmonie zu finden und den Ort wertvoller zu machen, als er vorher war. Er wollte Vorhandenes unterstreichen und es sichtbar machen, es kostbarer machen, als es vorher war. Diese Denkweise lässt eine Analogie zwischen der japanischen Kunst des Kintsugi und der Architektur und Theorie von Gottfried Böhm erkennen. Die japanische Kunst Kintsugi kommt von kin für Gold und tsugi für zusammenfügen; also sinngemäß: mit Gold flicken. Es handelt sich dabei um eine Kunstform, bei der zerbrochene Keramik mit Gold repariert wird, um den Bruchstellen eine besondere Bedeutung zu verleihen und sie zu verschönern. Übertragen auf das bekannte Werk von Gottfried Böhm stellt die Kathedrale von Neviges (1963) das vergoldete Stück dar, das das mittelalterlich geprägte Dorf verschönert. Böhm gelang es so, das Bestehende mit dem Neuen zu verbinden. Daher nimmt die Arbeit im Sinne von Böhm bewusst Bezug auf die Kunst des Kintsugi. Sie unterstreicht damit den Wert, den die Gestaltung des Neuen im Verhältnis zum Bestehenden einnimmt.“

Das Gottfried-Böhm-Stipendium fördert Architektinnen und Architekten in der Postgraduiertenphase, die besonders interessiert sind an der Verbindung zwischen Architektur und Städtebau. Unter der Schirmherrschaft von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker findet das einjährige Residenzstipendium in der Metropole Köln statt. Die Stipendiatin bzw. der Stipendiat bekommt die Möglichkeit, für ein Jahr an kreativen und visionären Aufgaben der Architektur und des Städtebaus für Köln und Peripherie zu arbeiten. Für diesen Zeitraum erhält sie oder er eine kostenfreie Unterkunft, einen Arbeitsplatz in einem kreativen Umfeld mitten in der Stadt und einen monatlichen Förderbetrag von insgesamt 2500 Euro. Ausgeschrieben und betreut wird das Stipendium vom Verein der Freunde und Förderer der Technischen Hochschule Köln e. V.


Gottfried Böhm Stipendium 2025

Bewerbung bis 31. Mai 2025
https://gb-stipendium.de

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