Suffizientes Wohnen erfordert eine Architektur-, Gebäude- und Freiraumplanung, bei der die Befriedigung der individuellen Wohnbedürfnisse unter Einhaltung lokaler und globaler ökologischer Belastungsgrenzen im Mittelpunkt steht. Schlüsselelemente bilden hierbei die absolute Reduktion der Wohnfläche pro Kopf, die bedürfnisorientierte Anpassungsfähigkeit der Wohn- und Nutzflächen sowie weiterer energie- und ressourcenverbrauchsrelevanter Eigenschaften des Gebäudes, die Bereitstellung multifunktionaler Flächen und Räume für suffiziente Alltagspraktiken und der Einbezug von Freiflächen mit Nutz- und Aufenthaltsqualität. Darüber hinaus sind Standort, Eigentumsverhältnisse und Organisation der Objekte wichtige Randbedingungen für die Umsetzung von Suffizienz. Zugleich bedarf es der Vermittlung kultureller Praktiken für einen sachgerechten, wertschätzenden und maßvollen Umgang mit Ressourcen, Infrastrukturen und der Umwelt. Diese Aspekte werden anhand eines Bauprojekts vorgestellt, welches wissenschaftlich begleitet wurde.
Over, M.; Zimmermann, P.; Brischke, L.-A. (2021) Wie muss man bauen, um suffizientes Wohnen zu ermöglichen? in: Hochschule Mittweida [Hrsg.] Ökologische Transformation von Technik, Wirtschaft und Gesellschaft? Tagungsband zur 26. Interdisziplinären Wissenschaftlichen Konferenz Mittweida. Hochschule Mittweida. 14./15. Apr. 2021. https://www.ifeu.de/fileadmin/uploads/pdf/Over_Zimmermann_Brischke_Suffizient_Bauen-Wohnen210322.pdf