Eine quasiexperimentelle Feldstudie zu einem Studentenwohnheim als sinnstiftende Umgebung für gemeinsames Leben und Suffizienz
Die Bewältigung der ökologischen Krise erfordert eine Abschwächung auf der Nachfrageseite. Suffizienzstrategien, die den Konsum einschränken, werden jedoch oft als nachteilig für das Wohlbefinden wahrgenommen, was ein Hindernis für breitere gesellschaftliche Bemühungen darstellt. Die Studie untersuchte das Studentenwohnheim Collegium Academicum (CA) als einen Ort, an dem gemeinsames Leben mit einem starken Fokus auf Suffizienz praktiziert wird.
Es wurde untersucht, ob solche Suffizienzsettings die persönliche Bedeutung von Suffizienz im Vergleich zu gewöhnlichen Wohngemeinschaften steigern können. Es wurden Daten von 159 Bewohnern des CA und eines normalen Wohnheims erhoben. Die Ergebnisse zeigten, dass die Bewohner der CA eine größere Bedeutung des gemeinsamen Wohnens erlebten, eine bessere Einstellung zur Suffizienz hatten und eine höhere Absicht, sich in Zukunft für das gemeinsame Wohnen zu entscheiden. Die Erfahrungen mit dem gemeinsamen Wohnen hatten einen verzögerten positiven Einfluss auf die wahrgenommene Sinnhaftigkeit des gemeinsamen Wohnens. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Suffizienzsettings ein suffizienzorientiertes Leben stärken können.
Hüppauff, T.; Hunecke, M. (2024) Creating Meaningful Experiences of Sufficiency. A quasi-experimental field study to examine student housing settings to enhance the mean-ing of shared living and sufficiency. PsyArXiv. https://doi.org/10.31234/osf.io/8pnx9