Um Sekundärrohstoffe und -bauteile aus heutigen Rückbauten zu gewinnen, müssen diese möglichst zerstörungsfrei ausgebaut werden. Dafür bedarf es einer sorgfältigen Rückbauplanung. Durch Bauteilproben, Betrachtung der Bauweise, des Baujahrs und Art und Anzahl konstruktiver Bauteile wird der Rückbau vorbereitet. Zudem werden geeignete Baustoffe und Bauteile zur Wiederverwendung gesucht und der Aufwand zum Ausbau in der Planung berücksichtigt. So lassen sich ein konventioneller Abriss vermeiden und wertvolle Rohstoffe weiterveräußern oder -verwenden. Die Praxis ist aktuell wenig verbreitet, ist jedoch eine uralte Planungspraktik. So können der Ausbau und die Wiederverwertung von Baumaterialien etwa anhand römischer Ziegel nachverfolgt werden, die in mittelalterlichen Bauwerken fortbestehen. Auch heute werden alte Ziegel ausgebaut, von Mörtel befreit und erneut als Vormauerziegel oder Riemchen verwendet. E in BestPractice-Beispiel ist das in »Baustelle Ressourcenwende –Architektur« vorgestellte Kreisarchiv Viersen.
Quelle
Kreiß, L., Zabek, M., Dosch, K., Ketzler J., (2022). Baustelle Ressourcenwende Glossar