Bton leistet innovativen Beitrag zur ökologischen Bauwende
Leichter, ökologischer, universell einsetzbar und kostengünstig: Die Bton Fertigteilwerk hat den wichtigsten Werkstoff der Bauindustrie von Grund auf neu gedacht. Ab sofort wird der innovative Beton in Soltau gefertigt und eröffnet neue Perspektiven im Wohnungsbau.
Die Antwort auf die Krise im Wohnungsmarkt ist mitentscheidend für die Zukunft unserer Gesellschaft. Es braucht bahnbrechende Innovationen, um auch in Zukunft die Menschen in Deutschland mit erschwinglichem, angemessenem und nachhaltigem Wohnraum zu versorgen. Dem im Jahr 2021 gegründeten Unternehmen Bton ist es gelungen, den Baustoff der Zukunft zu entwickeln und jetzt in die Produktion für den deutschen Markt zu gehen. So hat Bton Fertigteilwerk die erste hochmoderne Fabrik für ökologisch optimierten und klimapositiven Beton im niedersächsischen Soltau eröffnet. Damit ist ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft der nachhaltigen, dekarbonisierten Bauindustrie in Deutschland gesetzt.
In Soltau werden ab sofort mit einer neuen patentierten Hybrid-Mischtechnologie Betonfertigteile wie Fassaden-, Wand- und Deckenelemente für den Wohnungsbau nach DIN-Norm hergestellt. Dies ist die erste Anwendung der Technologie in einem Fertigteilwerk und ermöglicht CO2 nicht nur zu reduzieren, sondern in speziellen Rezepturen sogar mehr CO2 im Beton einzuschließen, als insgesamt emittiert wurde. Die von Thomas Sievers entwickelten Betonrezepturen und Technologien kombinieren innovative und patentierte Techniken zur Behandlung von Eingangsstoffen, Anmischen von Beton und dem Aushärten mit modernen digitalen Verfahren im Fertigungsprozess, um die Eigenschaften des Betons zu verbessern und die Produktionsprozesse effizienter zu gestalten. Es können sämtliche Betonsorten, beginnend vom LC-Beton (Konstruktionsleichtbeton), Normalbeton und UHPC (Ultrahochfester Beton) bis hin zu Geopolymerbeton (zementfreier Beton) automatisiert, ökologisch optimiert und CO2-negativ kostengünstig produziert und zu qualitativ hochwertigen Fertigteilen verarbeitet werden. Die so hergestellten großformatigen Bauteile sind für das serielle Bauen konzipiert, was die Bereitstellung von Wohnraum erheblich beschleunigt.
Nachhaltige und klimapositive Betonproduktion
Herkömmlicher Beton ist ein weltweiter CO2-Treiber mit einem Anteil von rd. 8 % an den globalen CO2-Emissionen. Hier hat das Unternehmen Bton angesetzt, um durch Innovationen die CO2-Emissionen bei der Herstellung und Verwendung von Beton zu minimieren.
Die Hybrid-Mischtechnologie ermöglicht die Produktion besonders ökologischer Betonsorten, welche die CO2-Emissionen im ersten Schritt um bis zu 80 % im Vergleich zu traditionellen Verfahren reduzieren können. In einem zweiten Schritt werden kohlenstoffsenkende Materialien (z. B. sog. Bio-char) eingesetzt. Diese klimapositiven Betonsorten absorbieren mehr CO2, als für ihre Herstellung, insbesondere des Zements, verbraucht wird. Durch den Einsatz statisch wirksamer Fasern als teilweisen oder ganzen Ersatz von Stahlbewehrung wird zusätzlich CO2 im Beton eingespart. Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltige Bauindustrie und Schonung unseres Ökosystems.
Der neue Beton liefert zugleich eine Antwort für weitere Fragestellungen. So ist herkömmlicher Beton sehr schwer: Teilweise werden bis zu 40 % der jeweiligen Teile nur gebaut, damit sich die Masse selbst tragen kann. Der neue Beton von Bton ist bei gleicher Festigkeit bedeutend leichter und damit ressourcenschonender. Der innovative Beton bietet zugleich eine verbesserte Wärmeisolierung, wodurch die Energiebilanz von Neubauten wesentlich optimiert wird und weniger Heizkosten anfallen.
Damit leistet der innovative Beton einen Beitrag zum Netto-Null-Ziel, bei dem Gebäude oder der Bauprozess netto keine Treibhausgasemissionen produzieren. Bton reduziert den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden und wird damit zum wichtigen Akteur bei der Dekarbonisierung der Bauindustrie und im Kampf gegen den Klimawandel.
Obwohl der neue Beton diese immensen Vorteile aufweist, verteuern sich weder der Produktionsprozess noch der spätere Einsatz am Bau. Die Bauteile werden zu üblichen Marktpreisen angeboten und sind voll normkonform. Das heißt, sie entsprechen den gültigen EU-Normen und anerkannten Industriestandards hinsichtlich Qualität, Sicherheit und Leistungsfähigkeit.
Im Bton Fertigteilwerk wird zukünftig ausschließlich ökologisch erzeugter Strom aus Photovoltaik und Solarthermie eingesetzt. Die entsprechenden Anlagen werden auf dem gesamten Gebäude in Kürze installiert. Die Wärmeerzeugung der Klimakammer, welche für die beschleunigte Aushärtung der Be-tonfertigteile sorgt, erfolgt klimaneutral über eine Wärmepumpe. Die selbst entwickelte Hybrid-Mischtechnologie spart im Vergleich zur herkömmlichen Mischtechnik Energie und Wasser ein – zusätzlich zu den CO2-Einsparungen beim Beton.
Stärkung des Standorts Deutschland mit internationalem Ausblick
Sandra Weeser, MdB, Vorsitzende des Bauausschusses des Deutschen Bundestages, unterstrich die besondere Bedeutung der Innovation: „Klimapositiver Beton ist nicht nur eine technologische Innovation, sondern auch eine Chance für die grüne Transformation am Bau. Nur durch solche Innovationen und nur durch die Initiative gerade auch der mittelständischen Wirtschaft schaffen wir die Bauwende und werden den ehrgeizigen Klimazielen für den Gebäudesektor gerecht.“
Auch der US-amerikanische Architekt William McDonough, bekannt für seine Cradle-to-Cradle-Philosophie, zeigt sich begeistert: „Klimapositiver Beton? Das ist wirklich unglaublich! Ich wünsche mir, dass Sie alle diese Idee unterstützen, damit der Baustoff ein lebensnotwendiges, erfolgreiches Gut wird mit breiter und dauerhafter Akzeptanz.“
Das Team von Bton plant bereits die nächsten Schritte. „Wir freuen uns, den innovativen Werkstoff nun endlich einem größeren Markt zugänglich zu machen und dazu beizutragen, ein paar der drängendsten Probleme der Bauwirtschaft zu lösen. Zugleich planen wir die Eröffnung von zehn weiteren Gigawerken in den nächsten drei Jahren und denken auch international. Wir werden überall von Politik, Wohnungswirtschaft und Industrie mit offenen Armen aufgenommen“, sagt Bton-Geschäftsführer Thomas Demmel.
Die strategische Wahl des Standorts Soltau mit seiner zentralen Lage und ausgezeichneten Anbindung an die Metropolregionen Hamburg, Hannover und Bremen spiegelt die Ambition der Bton GmbH, einen messbaren Beitrag zur regionalen und überregionalen Wirtschaft zu leisten. Zudem steht das Engagement für die Umwelt und die lokale Gemeinschaft im Einklang mit den Zielen und Visionen der Stadt Soltau. Die Bton GmbH schafft rd. 50 neue Arbeitsplätze in Soltau.