Portland-Kalkstein-Hüttenzement bekommt Zulassung
Die Reduzierung des Klinkeranteils in Zementen und damit folglich in Betonen ist ein wichtiger Teil der Dekarbonisierungsstrategie der Zement- und Betonindustrie. Ein wichtiger Schritt zur Etablierung klinkerarmer Multi-Kompositzemente ist nun mit der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung für einen Portland-Kalkstein-Hüttenzement in der Festigkeitsklasse 32,5 N/R erfolgt. Der naturecem 65 (PKH) will neue Maßstäbe im Bereich der klinkerarmen Zemente setzen.
Durch den Einsatz von Klinkerersatzstoffen wie Hüttensand, Kalksteinmehl und Flugasche konnte bereits in der Vergangenheit der Klinkerfaktor von Zement und somit der Ausstoß von CO2-Emissionen deutlich herabgesetzt werden. Bei der Produktion des Portland-Kalkstein-Hüttenzements gelingt es nun, den CO2-Ausstoß im Vergleich zu einem CEM I (DIN EN 197-1) um ca. 65 % zu reduzieren.
Da die Klinkersubstitute Hüttensand und Flugasche zukünftig weniger bzw. gar nicht mehr zur Verfügung stehen werden, bedarf es des Einsatzes zukunftsfähiger und möglichst CO2-neutraler Klinkersubstitute. Aus diesem Grund wurde in den letzten Jahren intensiv an der Entwicklung neuer Zemente gearbeitet, die ungebranntes Kalksteinmehl als Klinkerersatzstoff in einem weit höheren Anteil beinhalten.
Das Ergebnis weitreichender Labor- und Werksversuche ist der neue Portland-Kalkstein-Hüttenzement, der nun die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) für Werke in Erwitte und Berlin erhalten hat. Ab sofort kann der neue klinkerarme Zement produziert und für Transportbeton eingesetzt werden. Die klinkereffiziente Zementsorte setzt neue Maßstäbe bei der Skalierbarkeit von CO2-armen Multi-Kompositzementen.