ifeu-Kurzstudie für Energieeffizienz bei Gebäudesanierung
Das Institut für Energie- und Umweltforschung – ifeu hat im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe – DUH, unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB eine Kurzstudie veröffentlicht, welche die Schlüsselrolle der Energieeffizienz für eine erfolgreiche Energiewende sowie die langfristige Bezahlbarkeit von Heizkosten thematisiert. Besonders die energetische Modernisierung der ineffizientesten Gebäude müsse nun gezielt vorangetrieben werden. Daher fordert die DUH eine schnelle Umsetzung von Maßnahmen, wie bspw. die Sanierung von Worst-Performing Buildings, die Reformierung der Förderlandschaft, die Anpassung des Ordnungsrechts sowie klare politische Ziele. Unsanierte Gebäude der schlechtesten Effizienzklassen verbrauchten bis zu zehnmal mehr Energie als moderne Gebäude, würden aber zum großen Teil politisch ignoriert. Die energetische Modernisierung reduziere dauerhaft Energiekosten, steigere die Lebensqualität und entlaste Strom- und Wärmenetze.
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz fordert, dass Gebäude ordentlich saniert werden, sodass die Heizkosten auch in Zukunft bezahlbar bleiben und die Klimaziele erreicht werden. Denn nur ein Heizungstausch allein sei in vielen Fällen nicht ausreichend und Energieeffizienz die Grundlage einer sozial gerechten Wärmewende. So solle mit dem Sondervermögen für den Klimaschutz eine Sanierungswelle für Gebäude angestoßen werden. Wenn dies gelinge, bedeute das den langfristigen Werterhalt des Gebäudebestands und bezahlbares Wohnen für alle. Die DUH warnte ausdrücklich davor, den Fokus im Gebäudeenergiegesetz falsch auf Emissionseffizienz zu setzen.
Damit geht die Umwelthilfe auf Gegenkurs zur Initiative Praxispfad CO2-Reduktion im Gebäudesektor, die im November 2024 von fünf Professor:innen und dem GDW mit einem Klimamanifest angestoßen wurde und die die einseitige Fokussierung auf immer höhere Energieeffizienzstandards für gescheitert erklärt hatte. Kernforderungen der Initiative Praxispfad sind emissionsfreie Wärmeversorgung, maßvolle Sanierung, effiziente Wärmepumpennutzung und ein verbindlicher Emissionsminderungspfad, die im Gegensatz zur Energieeffizienz oft als Emissionseffizienz zusammengefasst werden. Knackpunkte bei der emissionsfreien Energie sind, dass diese noch nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht und eine Konkurrenzsituation mit der Industrie besteht, Erzeugung, Transport und Speicherung ebenfalls erhebliche Investitionen erfordern und damit die Heizkosten hoch bleiben. Die Bauindustrie fordert hier einen Mittelweg für mehr Klimaeffizienz bei der Gebäudesanierung mit moderat, also effizient sanierter Gebäudehülle, moderner Technik wie z. B. Wärmepumpen sowie den Fuel Switch zu erneuerbaren Energiequellen mit pragmatischer Energie- und CO2-Bilanzierung als Steuerungsgrößen.
Mit guten Gebäuden zum Ziel
Wie Klimaschutz im Gebäudebestand zu schaffen ist
Peter Mellwig, Martin Pehnt (ifeu)
Anna Braune, Isabell Wellstein (DGNB)
https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Energieeffizienz/Gebaeude/20250327_Kurzstudie_Mit_guten_Geb%C3%A4uden_zum_Ziel.pdf