Impulse für nachhaltige Lebenswelten
Eine aktuelle Kurzstudie des Wuppertal Instituts im Auftrag des Rats für Nachhaltige Entwicklung (RNE) zeigt, wie eine nachhaltige Transformation möglich ist. Die Beispiele verdeutlichen, dass mit einem ganzheitlichen Ansatz und gezieltem Transition Management positive Veränderungen erreicht werden können:
- Kostenloser ÖPNV: Städte wie Tallinn und Dunkerque haben gezeigt, dass kostenloser öffentlicher Nahverkehr die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel signifikant steigern und den Autoverkehr reduzieren kann.
- Bürgercontracting: Bürger:innen finanzieren gemeinsam nachhaltige Projekte, wie z. B. Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert die lokale Energiewende.
- Flächenentsiegelung/Tegelwippen: Projekte zur Entsiegelung von Flächen und zur Schaffung von Grünflächen verbessern das Stadtklima und die Lebensqualität der Bewohner:innen.
- Wasserstoff aus Abfall: Durch innovative Technologien wird Wasserstoff aus Abfallstoffen gewonnen. Dies reduziert nicht nur Abfall, sondern schafft auch eine nachhaltige Energiequelle.
- Kommunaler Nachhaltigkeitshaushalt: Kommunen integrieren Nachhaltigkeitsziele in ihre Haushaltsplanung, um langfristig umweltfreundliche und soziale Projekte zu fördern.
- Autostilllegungsprämie: Anreize für Bürger:innen, ihre alten Autos stillzulegen und auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel umzusteigen.
- Verteuerung des motorisierten Individualverkehrs: Förderung des Umstiegs vom Auto auf den Umweltverbund.
- Bibliothek der Dinge: Einrichtungen, in denen Bürger:innen Gegenstände wie Werkzeuge oder Haushaltsgeräte ausleihen können, anstatt sie zu kaufen. Dies fördert die Ressourcenschonung und den Gemeinschaftssinn.
- Kommunale Wohnraumagentur: Agenturen, die bezahlbaren Wohnraum vermitteln und so soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Stadtentwicklung fördern.
- Ausbau von verursachergerechten Abfallgebührensystemen: Ökonomische Anreize, die Wertstoffmengen zu steigern und die Restmüllmengen zu reduzieren.
- Reparaturbonus: Finanzielle Anreize für Bürger:innen, defekte Gegenstände reparieren zu lassen, anstatt sie wegzuwerfen. Dies fördert die Kreislaufwirtschaft.
- Kommunale Verpackungssteuer: Steuern auf Verpackungen, um deren Nutzung zu reduzieren und nachhaltigere Alternativen zu fördern.
- Ökologische öffentliche Beschaffung: 500 Mrd. Euro Beschaffungsvolumen beeinflussen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft und haben Signalwirkung.
- Bauordnung mit Solaranlagenpflicht: Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2030 auf 80 % erhöhen.
Bahn-Walkowiak, B.; Wagner, O.; Schnurr, B.; Hennes, L. (2025) Gute Beispiele für eine gelingende Transformation – Impulse für nachhaltige Lebenswelten. Wuppertal Report Nr. 28. Kurzstudie im Auftrag des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Wuppertal: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH. https://www.nachhaltigkeitsrat.de/wp-content/uploads/2025/02/Wuppertal_Institut_RNE_Kurzstudie_Gute_Beispiele_fuer_eine_gelingende-Transformation.pdf