Moore retten, Wasser speichern, Zukunft sichern

NABU fordert Schutz und Wiederherstellung der Moore 

Dichter Nebel liegt über dem Moor, während das Wasser geheimnisvoll in der Morgensonne glitzert. Seit Jahrhunderten faszinieren diese urtümlichen Landschaften die Menschen – einst als unheimlich gefürchtet, heute als wertvolle Ökosysteme geschätzt. Moore sind nicht nur Orte der Legenden, sondern auch essenzielle Klimaschützer und Lebensräume für seltene Arten.

„Der Schutz, die Wiederherstellung und die nasse Nutzung unserer Moore ist drängender denn je“, betont NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Zwar bedecken Moore nur etwa 3 % der globalen Landfläche, jedoch speichern sie doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammen. In Deutschland werden rd. 94 % der Moore entwässert und verursachen etwa 7 % der nationalen Treibhausgasemissionen. Ihre Wiedervernässung ist daher ein entscheidender Hebel im Kampf gegen die Natur- und Klimakrise.“

Neben ihrer Funktion als CO₂-Speicher leisten intakte Moore einen essenziellen Beitrag zum Hochwasserschutz, indem sie Wasser aufnehmen und langsam wieder abgeben. „Ihre Wiederherstellung fördert somit nicht nur die Biodiversität, sondern mildert auch die Folgen von Extremwetterereignissen“, ergänzt Krüger. „Leider stößt der Moorschutz in Deutschland oft an seine Grenzen, weil die Flächen seit Langem entwässert und vom Menschen genutzt werden. Angesichts der fortschreitenden Natur- und Klimakrise ist es dringend notwendig, die Wiederherstellung von Mooren deutlich zügiger voranzutreiben. Eine Beschleunigungsoffensive kann helfen, rechtliche Hürden abzubauen und Flächen für den Moorschutz zu sichern.“

Der NABU spricht sich dafür aus, insbesondere in moorreichen Regionen eine großflächige Umstellung der entwässerungsbasierten Landnutzung auf Paludikultur durch staatliche Förderung zu unterstützen. Hintergrund ist, dass 87 % der deutschen Moorflächen land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden, wodurch eine vollständige Wiederherstellung oft nicht möglich ist. Durch eine Anhebung der Wasserstände und eine an die nassen Bedingungen angepasste Bewirtschaftung kann jedoch ein erheblicher Beitrag zum Natur- und Klimaschutz geleistet werden. Zudem lassen sich durch die nachhaltige Verarbeitung der Nasswiesenbiomasse als schnell wachsender regionaler Rohstoffersatz für Holz weitere CO₂-Äquivalente einsparen. Der gemeinsam mit REWE im Jahr 2022 gegründete NABU-Klimafonds unterstützt landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstellung auf eine Nasswiesenbewirtschaftung und fördert innovative Nutzungskonzepte auf Zeit. Denn letztendliches Ziel der NABU/REWE-Allianz ist es, sich wirtschaftlich selbsttragende, zukunftsfähige, landwirtschaftliche Betriebe zu entwickeln und Politik und Verwaltung eine Blaupause für eine klimafreundlichere Landwirtschaft anzubieten.

Innerhalb des NABU-Klimafonds sind bereits tragfähige Kooperationen zu energetischen und stofflichen Verwertern der Biomasse aus Paludikulturen landwirtschaftlich genutzter Flächen geschaffen worden.


NABU Klimafonds

Klimaschutz durch nasse Moore – echt, sofort und messbar
https://www.nabu.de/spenden-und-mitmachen/fuer-unternehmen/31461.html

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