Ressourcen

Bei der Planung und Realisierung von Bauprojekten spielen Ressourcen eine zentrale Rolle. Zur Abstimmung der Projektziele ist es daher wichtig, sich der eingesetzten Ressourcen bewusst zu werden und sie den Projektzielen entsprechend zu kategorisieren. Dies trägt dazu bei, die Nachhaltigkeit eines Projekts sicherzustellen.

1 Kategorisierung

Zu Ressourcen gehören alle verfügbaren Mittel, die für die Erreichung eines Ziels oder für den Betrieb eines Systems genutzt werden können. Dabei können Ressourcen unterschiedlich kategorisiert werden:

Natürliche vs. künstliche Ressourcen

Natürliche Ressourcen sind Rohstoffe und Energiequellen, die in der Natur vorkommen und ohne menschliches Eingreifen genutzt werden können. Zu ihnen gehören bspw. Wasser, Holz, Mineralien und direkt nutzbare Brennstoffe.

Künstliche Ressourcen entstehen durch menschliche Eingriffe, etwa durch die Umwandlung natürlicher Materialien oder die ­Herstellung synthetischer Produkte. Beispiele hierfür sind der aus ­Eisenerzen gewonnene Stahl, Beton sowie Kunststoffe.

Erneuerbare vs. nicht erneuerbare Ressourcen

Erneuerbare Ressourcen sind Ressourcen, die sich in einem kurzen Zeitraum, also binnen weniger Jahre oder Jahrzehnte, wieder regenerieren oder aktiv, z. B. durch Land- oder Forstwirtschaft, auffüllen lassen. Auch Sonnenenergie, Wind und Wasser werden hierzu gezählt.

Nicht erneuerbare Ressourcen sind begrenzt und können sich nicht in menschlich relevanten Zeiträumen regenerieren. Zu ihnen gehören insbesondere fossile Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas) und viele mineralische Rohstoffe.

Materielle vs. immaterielle Ressourcen

Materielle Ressourcen sind physische, greifbare Ressourcen, die für die Produktion von Gütern und die Bereitstellung von Dienstleistungen genutzt werden. Zu ihnen gehören bspw. Rohstoffe und Energieträger.

Immaterielle Ressourcen umfassen u. a. Zeit, Daten, Wissen, Arbeitskraft, digitale Technologien und finanzielle Mittel. Obwohl sie nicht greifbar sind, spielen sie eine zentrale Rolle in der Wertschöpfung und der Effizienz von Prozessen und beim Vorantreiben von Innovationen.

Direkt vs. indirekt genutzte Ressourcen

Direkt genutzte Ressourcen sind solche, die unmittelbar in ein System eingehen. Dazu zählen Materialien wie Holz, Wasser oder Metalle, die direkt in einem Bauvorhaben oder einer Produktion eingesetzt werden.

Indirekt genutzte Ressourcen sind hingegen jene, die nicht unmittelbar in den Produktionsprozess fließen, aber dennoch für den Prozess erforderlich sind bzw. durch diesen beeinflusst werden. Hierzu gehören bspw. die als Senken für Emissionen und Abfälle sowie für die Regulation des Ökosystems entscheidenden Ressourcen Luft, Wasser und Boden.

Die Zuordnung der Ressourcen richtet sich nach der Art der Nutzung. In der Produktion eingesetztes Trinkwasser bspw. zählt als direkt genutzte Ressource, während Flüsse und andere Gewässer, in denen sich Schadstoffe aus unterschiedlichen Industrien anlagern, von diesen indirekt genutzt werden.

2 Ressourceneinsatz im Bauwesen

Bau und Betrieb von Gebäuden beeinflussen alle genannten Ressourcenkategorien. Die effiziente Nutzung von natürlichen und künstlichen Ressourcen ist daher von zentraler Bedeutung, um Bauprojekte nachhaltig und ressourcenschonend zu gestalten. Erneuerbare Ressourcen bieten eine Möglichkeit, die Umweltbelastung zu reduzieren, während der Einsatz von nicht erneuerbaren Ressourcen wie fossilen Brennstoffen und mineralischen Rohstoffen weiterhin eine Herausforderung für die Ressourcennutzung darstellt. Hingegen sind immaterielle Ressourcen wie Wissen, Arbeitskraft und Zeit notwendig, um den gesamten Bauprozess und den Betrieb effizient zu planen und umzusetzen. Unabhängig von der Art der Ressource ist deren effizienter Einsatz entscheidend, um Nachhaltigkeit im Bauwesen zu erreichen.

Das gesamte Glossar ist zu finden unter www.nbau.org/glossar.

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Darstellung verschiedener Ressourcen und ihre Einordnung aus ökologischer und ökonomischer Sicht (Diagramm nach Graubner/Fritz, Runder Tisch Ressourceneffizienz, 25. November 2015)

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