Wärmesektor: Weg von Maximal- hin zu Alltagslösungen
Der Roundtable Wärmewende, ein Verbund von Wohnungsunternehmen, Stadtwerken, Energieversorgern und Bauindustrie, wirbt für einen Paradigmenwechsel im Wärmebereich: weg von maximalen Effizienzstandards hin zu realisierbaren und sozialverträglichen Lösungen.
Er plädiert für einen Paradigmenwechsel in der deutschen Wärmepolitik hin zu leistbaren und sozialverträglichen Lösungen. Statt sich auf eine Sanierung der Gebäude in Deutschland auf hohe Effizienzhausstandards zu fokussieren, sollte die goldene Regel der Wärmewende angewendet werden: Wärmenetze mit erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme wo möglich, Einzelhauslösungen mit Wärmepumpe wo nötig und unter Berücksichtigung der Kapazitäten des Stromnetzes möglich. Dies impliziert alle technisch sinnvollen Lösungen unterschiedlicher Größenordnungen, von Quartierslösungen mit Nahwärmenetzen bis hin zu großen Fernwärmesystemen. Dabei gilt ein Vorrang für die Nutzung von erneuerbaren Energien im System, weshalb eine Sanierung der Gebäude auf Wärmepumpentauglichkeit und flächendeckende Hebung aller Energieeinsparung mit gering investiven Mitteln ausreichend für das Erreichen der nationalen und europäischen Klimaziele ist. Auch die Umsetzung der europäischen Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) muss an diesem realistischen Ansatz orientiert werden.
Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, plädiert für einen Dreiklang: „Da sowohl Gebäude, aber auch ihre infrastrukturelle Einbindung an Energie und Wärme sehr unterschiedlich sind, sollte für jede Situation der optimale Dreiklang aus Gebäudehülle, Gebäudetechnik und Anschlussmöglichkeiten für erneuerbare Energie bzw. Wärme ermittelt werden.“