Der Beitrag von Mike Tuck und Ellen Peirson aus dem Architects‘ Journal regt zum Nachdenken darüber an, dass viele der praktischen Hindernisse für die Wiederverwendung von Stahlträgern, wie Zeitrahmen, Menge der wiederkehrenden Elemente oder Wunsch nach entsprechenden Längen bei kleineren Projekten, nicht in gleicher Weise bestehen. Egal, ob es sich um einen Dachausbau oder um das Hinzufügen einer Öffnung in einer Büroetage handelt, hier sind oft nur eine Handvoll relativ kurzer Träger gesucht und der Zeitrahmen ist auch meist übersichtlich. Viele solcher Projekte könnten wohl auch ganz ohne Stahl realisiert werden. Wenn aber Stahl benötigt wird, dann bietet sich hier eine Gelegenheit, dies fast ohne zusätzliche Emissionen zu tun, indem gebrauchte Stahlträger wiederverwendet werden.
Dabei ist immer zu beachten, wie im Leitfaden Circular Economy and Reuse der Institution of Structural Engineers erläutert wird, dass es im Hinblick auf die gesamten Emissionen besser wäre, den Stahl zu recyceln und neue Träger zu beschaffen, wenn die wiederverwendeten Profile eine Erhöhung des Stahlgewichts um mehr als 20–30 % im Vergleich zu einer Konstruktion mit neuem Stahl erfordern würde.
Tuck, M.; Peirson, E. (2025) In practice: Working with reclaimed steel – Mike Tuck and Ellen Peirson of Mike Tuck Studio reflect on construction’s reliance on steel and their experience of using reclaimed steel beams on a domestic extension project. Architects‘ Journal. https://www.architectsjournal.co.uk/specification/in-practice-working-with-reclaimed-steel?