Nachhaltig Bauen und Dämmen mit Stroh
Stroh ist ein Nebenprodukt des Getreideanbaus. Es wird in der Landwirtschaft verwendet, z. B. als Einstreu, Raufutter und Humusbildner auf Ackerflächen. Darüber hinaus nimmt die Bedeutung von Stroh als nachwachsendem Rohstoff zu. Einer energetischen Nutzung von Stroh steht die stoffliche Nutzung gegenüber. Beide Nutzformen lassen sich miteinander vereinbaren, wenn zunächst die stoffliche Nutzung – z. B. als Strohdämmung – und danach eine energetische Verwertung erfolgt. In der Landwirtschaft ist wie bei der Entnahme aller anderen Anbauprodukte die Stoffbilanz der Böden zu berücksichtigen und die Entnahme von Stroh aus dem ökologischen Kreislauf auszugleichen.
Der Strohballenbau kennt zwei Konstruktionsarten: den lasttragenden Strohballenbau, für den eine Zustimmung im Einzelfall erforderlich ist, und den ausfachenden Strohballenbau – in einem hölzernen Fachwerk –, der bauaufsichtlich anerkannt ist. Lasttragend wie ausfachend fungieren Strohballen als Wandbildner, Wärmedämmstoff und – bei direkter Verputzung mit Lehm oder Kalk – als Putzträger.
Der aktualisierte Leitfaden zum Bauen mit Stroh erläutert die Eigenheiten und Vorzüge der Strohbauweise und legt eine Ökobilanzierung des Stroh-Holzbaus nach dem staatlichen Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) vor. Verschiedene Sanierungskonzepte mit Strohballen werden vorgestellt und die Vorfertigung sowie der Strohballeneinbau auf der Baustelle Schritt für Schritt anhand von Bilderserien dargestellt.
Leitfaden Strohbau
Nachhaltig Bauen und Dämmen mit Stroh
Dirk Scharmer, Benedikt Kaesberg
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) (2024)
https://www.fnr.de/fileadmin/allgemein/pdf/broschueren/FNR_Brosch__Leitfaden_Strohbau_2024.pdf