Ein nachhaltiges Material für die Bauwende?
Die Bundeswaldinventur hat diesen Oktober bestätigt, dass Deutschlands Wälder flächenmäßig zwar stabil sind, jedoch die Klimakrise den Nadelhölzern und insbesondere den Fichtenbeständen stark zusetzt. Unsere Wälder sind also im Wandel und Laubholz wird wohl in Zukunft eine größere Rolle spielen. In Deutschland wachsen nämlich zunehmend Laubbäume, die mit Arten wie Buche und Eiche eine wertvolle Alternative zu Nadelholz bieten, das unter der Klimakrise leidet.
Laubholzarten wie Eiche und Buche haben höhere Festigkeiten und Rohdichten, was für tragende Konstruktionen vorteilhaft ist. Auch historische Bauwerke zeigen, dass Laubholz früher bereits in tragenden Strukturen, in Fachwerkhäusern oder Brücken eingesetzt wurde – auf dieses Wissen können wir heute zurückgreifen.
Trotz der Vorteile gibt es jedoch auch Hürden wie variierende Materialeigenschaften der Laubholzarten, schwierigere und kostenintensivere Verarbeitung sowie eine erforderliche sorgfältige Planung. Diese Herausforderungen erfordern Forschung und technologische Innovation. An neuen Lösungen wie Holzschaum aus Buchenholz, einem recycelbaren Dämmstoff, der bald marktreif sein wird, oder Holznägeln aus Laubholz, die eine umweltfreundliche Alternative zu Stahl darstellen und Vorteile wie geringe Wärmeleitfähigkeit und hohe Korrosionsbeständigkeit bieten, wird bereits gearbeitet.
Mit mehr klimaresilienten Mischwäldern und gezielter Forschung bieten sich für das Laubholz im Bauwesen zukünftig mehr Chancen. Entscheidend wird es sein, die Produktionsprozesse effizienter zu gestalten und die Marktdurchdringung von Laubholzprodukten im Bau zu steigern.
Nutzung von Laubholz
Nachhaltige Baustoffe
Barbara Beetz
natureplus (2024)
www.natureplus.org/artikel-news/nutzung-von-laubholz