Clean Air Asphalt reduziert Stickoxide in der Luft

Luftreinigende und lärmdämpfende Deckschicht in Wuppertal

Die Stadt Wuppertal setzt auf die luftreinigende und lärmdämpfende Wirkung von Clean Air Asphalt. Mit der Erbschlöer Straße wurde eine zentrale Verkehrsachse im Stadtteil Ronsdorf grundlegend saniert und zum Abschluss die Funktionsdeckschicht eingebaut. Auf einer Fläche von insgesamt rd. 11.300 m² und fast 1 km Länge wurde Clean Air Asphalt umgesetzt.

Photokatalyse senkt Stickstoffdioxidkonzentration in der Luft

Eine Clean-Air-Asphalt-Deckschicht kann die Stickstoffdioxid- (NO2-)Konzentration in der Luft unter Idealbedingungen (viel Sonne, wenig Wind etc.) um bis zu ein Viertel reduzieren. Die schadstoffmindernde Funktion beruht auf der photokatalytischen Wirkung von Titandioxid (TiO2): Das eingesetzte Abstreumaterial aus mit TiO2 versetztem ultrahochfestem Beton (UHPC) baut unter Einwirkung von UV-Strahlung (Sonnenlicht) in der Luft gebundene Stickoxide (NOx) ab und wandelt diese in unschädliche Nitrate um. Das Abstreugranulat wird über ein spezielles Einbauverfahren direkt und dauerhaft in die heiße Asphaltoberfläche eingebunden.

Clean Air Asphalt dämpft zudem durch seine spezielle Textur die Reifenabrollgeräusche: Messungen auf Pilotstrecken belegen, dass sich der Lärmpegel bei 50 km/h nach dem Einbau um 2–4 dB(A) verringert hat. Dies entspricht in der akustischen Wahrnehmung einer Abnahme des Verkehrsaufkommens um bis zu 50 % und ist mit speziell konzipierten lärmoptimierten Asphaltdecken vergleichbar.

Luft- und Lärmmessungen zur Erfolgskontrolle

Die Veränderung des Verkehrslärmpegels wird sich herleiten lassen aus dem Vergleich einer zeitnah nach dem Einbau geplanten Messung zur Erfolgskontrolle mit dem Ergebnis einer Vorabmessung aus dem Mai. Aufwendiger ist die Überprüfung der NO2-Belastung: Um die Entwicklung aufzeigen zu können, wurden vor dem Start der Baumaßnahme zwei sog. Passivsammler an der Erbschlöer Straße installiert, einer davon bereits im Mai vorigen Jahres. Die NO2-absorbierenden Röhrchen in den Sammlern werden seither monatlich ausgetauscht und zur Auswertung in ein Labor geschickt. Aus den erhobenen Werten wird sich im Laufe der Zeit ableiten lassen, inwieweit der Clean Air Asphalt auf der Erbschlöer Straße die Stickstoffdioxidkonzentration in der Luft tatsächlich verringert hat.

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