Versicherer ebnen Weg für klimaresilientere Wiederherstellung von Gebäuden

Leitfaden Build Back Better

Die Klimaresilienz soll bei Wiederaufbau und Reparatur beschädigter Häuser künftig eine größere Bedeutung einnehmen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat einen Leitfaden erstellt, mit dem die Versicherer Wohngebäude nach dem sog. Build-Back-Better-Prinzip wieder herrichten können, um sie widerstandsfähiger gegenüber Extremwetterereignissen zu machen. „Wir müssen den Gebäudebestand besser vor den Folgen des Klimawandels schützen. Denn die Gefahr extremer Wetterereignisse in Deutschland nimmt zu“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV. Der Ratgeber könne dabei helfen, künftige Schäden möglichst zu verhindern oder zu begrenzen.

Die Nutzung des Leitfadens ist für die Mitgliedsunternehmen freiwillig. Der GDV hofft, dass sich damit das Angebot an nachhaltigen Versicherungsprodukten vergrößert. „In der Praxis könnte es künftig Wohngebäude-Policen geben, bei denen der klimaresilientere Wiederaufbau fest vereinbart wird“, so Käfer-Rohrbach. Zudem könnte die Widerstandsfähigkeit der Gebäude gegenüber Unwetterrisken als Tarifmerkmal eine größere Rolle spielen: „Besser geschützte Häuser könnten in Zukunft mit einem differenzierteren Beitragsnachlass belohnt werden“, so Käfer-Rohrbach.

Leitfaden Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie der Branche

Der Leitfaden ist ein wichtiger Baustein in der Nachhaltigkeitsstrategie, die die Versicherer 2021 beschlossen hatten. Mit ihr wollen sie ihren Beitrag dazu leisten, die Erderwärmung zu bremsen und die Folgen des Klimawandels zu mildern. Die Branche hat sich u. a. zum Ziel gesetzt, in der Schadenregulierung Konzepte wie Build Back Better stärker zu integrieren. Das kann mit dem Leitfaden nun umgesetzt werden. „Es geht darum, die richtigen Lehren aus einem Schaden zu ziehen. Wir wollen Eigentümer dabei unterstützen, ihr Haus für den Klimawandel zu rüsten“, so Käfer-Rohrbach.

Der Leitfaden enthält Hinweise, wie sich Schäden an Wohngebäuden durch Naturgefahren vermeiden lassen. Eine wichtige Rolle spielen dabei widerstandsfähigere Baustoffe oder -teile wie bspw. wasserdichte Fenster und Türen zum Schutz vor Hochwasser. Auch bauliche Veränderungen, etwa Aufkantungen an Treppenabgängen, zählen zu den geeigneten Schutzmaßnahmen. Diese müssten nicht immer mehr kosten als ein herkömmlicher Wiederaufbau, so Käfer-Rohrbach: „Langfristig zahlt sich Prävention auf jeden Fall aus.“


Leitfaden Build Back Better

Unverbindliche Orientierungshilfe zum Umgang mit Build Back Better in der Wohngebäudeversicherung
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
www.gdv.de/resource/blob/181326/05a2996640fca365e3c6c94029c1a942/leitfaden-pdf-data.pdf

Jobs

ähnliche Beiträge

Vom Bauen mit erneuerbaren Materialien

Buch will aufzeigen, wie gebaute Umwelt als langfristiger CO2-Speicher entworfen werden kann.

Energiesprong on tour

Serielles Sanieren live erleben am 28. Januar in Berlin, am 11. Februar in Ludwigsfelde.

Zirkuläres Bauen erfolgreich umsetzen

Praxisnaher Leitfaden für Entscheidungstragende, Bauverantwortliche und Planende.