Transparentes Metamaterial für eine energiesparende Licht- und Temperaturregulierung in Gebäuden

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Transparente Dächer und Wände bieten eine überzeugende Lösung für die Nutzung des natürlichen Lichts. Herkömmliche Glasdächer und -wände stehen jedoch vor Herausforderungen wie Blendung, Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und Überhitzung. In einer Studie wird ein mikrofotografisches multifunktionales Metamaterial auf Polymerbasis vorgestellt. Das Metamaterial streut 73 % des einfallenden Sonnenlichts und schafft so ein angenehmeres und privateres Raumklima. Die sichtbare spektrale Durchlässigkeit des Metamaterials (95 %) übertrifft die von herkömmlichem Glas (91 %). Darüber hinaus wird geschätzt, dass das Metamaterial die Fotosyntheseeffizienz im Vergleich zu Glasdächern um ~ 9 % erhöht. Mit einem hohen Emissionsgrad (~ 0,98), der dem eines schwarzen Körpers im mittleren Infrarotbereich nahe kommt, hat das Metamaterial eine geschätzte Kühlleistung von ~ 97 W/m2 bei Umgebungstemperatur. Das Metamaterial war etwa 6 °C kühler als die Umgebungstemperatur im feuchten Karlsruhe. Das Metamaterial weist eine superhydrophobe Leistung mit einem Kontaktwinkel von 152° auf, der deutlich über dem von Glas (26°) liegt, und verfügt somit möglicherweise über ausgezeichnete Selbstreinigungseigenschaften.


Huang, G.; Yengannagari, A. R.; Matsumori, K. et al. (2024) Radiative cooling and indoor light management enabled by a transparent and self-cleaning polymer-based metamaterial. Nat Commun 15, 3798. https://doi.org/10.1038/s41467-024-48150-2

Jobs

ähnliche Beiträge

Future District Toolbox: Innovationsbausteine für das Quartier der Zukunft 

Fraunhofer IAO entwickelte praxisnahen Baukasten mit 40 anwendungsorientierten Blueprints für die nachhaltige Quartiersentwicklung.

Klebstofffreie Holzwerkstoffe für zirkuläres Bauen 

Studie beleuchtet Entwicklung und Bewertung klebstofffreier Lamellierungsmethoden für Holzwerkstoffe.

Europäischer Klimazustandsbericht 2024: Wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 

100 Wissenschaftler:innen aus ganz Europa wirkten an Bericht über klimatische Entwicklungen mit.