Wälder, Städte und ihr Kohlenstoffkreislauf

Auswirkungen verschiedener Baukonstruktion auf den Kohlenstoffhaushalt im Schumacher Quartier Berlin

Diese Studie untersucht die Rolle von Baustoffen, insbesondere Holz, im Kontext des Klimawandels und des globalen Kohlenstoffzyklus. Das Ziel ist es, die klimafreundlichste Art der Baukonstruktion zu ermitteln, indem holz- und mineralbasierte Bauweisen verglichen und ihr Beitrag zu Kohlenstoffemissionen sowie ihr Potenzial, Kohlenstoff zu binden, bewertet werden. Darüber hinaus wird jeder Baustoff und jeder Gebäudeteil im Hinblick auf seinen Beitrag zu den Kohlenstoffemissionen bei Produktion, Fertigung und Transport sowie im Hinblick auf sein Potenzial zur Kohlenstoffbindung bewertet. Außerdem beurteilt die Studie, ob der regionale Gebrauch von Holz zu einem klimafreundlicheren Gebäude führt.

Die Ergebnisse zeigen, dass i. Allg. holzbasierte Arten der Baukonstruktion in der Produktion rd. 40 % weniger Kohlenstoffemissionen erzeugen als mineralbasierte Arten der Baukonstruktion. Mineralische Baustoffe wie Kalkstein, Stahlbeton und Ziegel haben das geringste Potenzial zur Kohlenstoffbindung. Im Gegensatz dazu weisen holzbasierte Bauweisen aufgrund der höheren Mengen an organischen Materialien ein höheres Kohlenstoffbindungspotenzial auf. Die Kohlenstoffbindung in biomassebasierten Gebäuden reicht von 21,5 kt bis zu 70,3 kt und ist daher vier- bis 19-mal so groß wie bei mineralbasierten Arten der Baukonstruktion. Außerdem spielen Transportwege eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Kohlenstoffemissionen, wobei die Transportemissionen in hohem Maße von dem transportierten Gewicht abhängen. Der Transport von leichteren Materialien hat geringere Auswirkungen als der Transport von schwereren Materialien. Die höchsten Transportemissionen in Höhe von 14,6 kt werden von der Thoma-Holzbauweise erzeugt, während die geringsten Transportemissionen (1,9 kt) von der Holzrahmenbauweise verursacht werden. Darüber hinaus kann die Wahl des Transportmittels erhebliche Auswirkungen haben, da der Schienentransport die Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen LKW (3,5–7,5 t) um 96 % reduzieren kann. Die Ergebnisse zeigen die Vorteile der Verwendung von organischen Baustoffen bezüglich ihrer geringeren Kohlenstoffemissionen und ihres höheren Kohlenstoffbindungspotenzials. Diese Ergebnisse haben Implikationen für nachhaltige Baupraktiken und weisen darauf hin, dass holzbasierte Bauweisen eine vielversprechende Möglichkeit zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks im Bauwesen bieten.

Diese Studie trägt zu einem Verständnis nachhaltiger Baupraktiken und ihres Potenzials zur Bekämpfung des Klimawandels bei. Zukünftige Studien könnten sich eingehender mit der Umsetzung nachhaltiger Praktiken in der Forstwirtschaft beschäftigen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen untersuchen, die benötigt werden, um den Einsatz von Holz als klimafreundlichen Baustoff zu fördern.


Wälder, Städte und ihr Kohlenstoffkreislauf

Quantifizierung der Auswirkungen verschiedener Arten der der Baukonstruktion auf den Kohlenstoffhaushalt im Schumacher Quartier, Berlin
Tegel Projekt (2024)
https://doi.org/10.14279/depositonce-18841

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