Sicherheitskonzept für feuchtebeeinflusstes Lehmmauerwerk
Das Forschungsprojekt hat die Zuverlässigkeit druckbeanspruchter Lehmmauerwerkswände unter expliziter Berücksichtigung des Einflusses der vorherrschenden Materialfeuchte sowie deren Streuung untersucht. Das übergeordnete Ziel war die Überprüfung der Tragwerkszuverlässigkeit von Lehmmauerwerk nach Umstellung des bisher geltenden globalen Sicherheitskonzepts auf ein semiprobabilistisches Nachweisverfahren. Im Rahmen der Nachweisführung wurde sichergestellt, dass die normativ zulässige Versagenswahrscheinlichkeit beim Einsatz tragender Lehmbauteile nicht überschritten und der zugehörige Zielzuverlässigkeitsindex gemäß DIN EN 1990/NA eingehalten wird.
Mit Lehm lässt sich sicher und zuverlässig bauen – das zeigt der Abschlussbericht. Die Forschungsergebnisse demonstrieren, dass modernes Lehmmauerwerk, welches nach der neuen Konstruktions-, Bemessungs- und Ausführungsnorm DIN 18940 geplant und ausgeführt wird, den Zielbereich der Tragwerkszuverlässigkeit im gesamten normativen Anwendungsbereich problemlos erreicht. Die durchgeführten Untersuchungen belegen, dass Lehmgebäude über ihre volle Nutzungsdauer genauso sicher und zuverlässig wie vergleichbare Bauwerke aus anderen Baustoffen sind.
Modernes Lehmmauerwerk unterliegt bei der Herstellung, Planung und Ausführung strengen normativen Qualitätsanforderungen und kann daher bedenkenlos für den tragenden Einsatz in einem weiten baupraktischen Anwendungsbereich verwendet werden. Insbesondere für die Errichtung von Wohn- und Bürogebäuden sowie für den Bau öffentlicher Gebäude wie Schulen oder Kindergärten ist ein nachhaltiges Tragwerk aus Lehm aufgrund seiner vielzähligen ökologischen und bauphysikalischen Vorzüge hervorragend geeignet.
Nachhaltig und zuverlässig Bauen mit Lehm
Entwicklung eines semiprobabilistischen Sicherheitskonzepts für feuchtebeeinflusstes Lehmmauerwerk
BBSR 2024
https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/bbsr-online/2024/bbsr-online-25-2024-dl.pdf?__blob=publicationFile&v=2