Der Einsatz von R-Betonen unterliegt in Deutschland Einschränkungen, die die Anwendung bei tausalzhaltigen Umgebungsbedingungen der Expositionsklassen XD3 und XS3 unterbinden. Um diese normativen Hürden zu überwinden, forscht die Hochschule München an dem Einsatz alternativer Bewehrungsmaterialien, bei denen die Bewehrungskorrosion ausgelöst durch Chloride gänzlich an Relevanz verliert. Dabei werden nichtrostende Faserverbundstäbe aus dem Vulkangestein Basalt, gebunden mit Harz, verwendet, die u. a. ökologische Vorteile gegenüber Verstärkungen aus Edelstahl, Glasfaser oder Carbon aufweisen.
Die vorgestellten Untersuchungen zum Verbund- und Zugtragverhalten von basaltfaserverstärktem Kunststoff sind im Zuge eines aktuellen Forschungsvorhabens entstanden, das den Einsatz dieser Bewehrungsart in Brückenkappen aus R-Beton betrachtet. Neben betontechnologischen Voruntersuchungen zum Einsatz von bis zu 100 % rezyklierten Gesteinskörnungen wurden Verbundkörper aus Recyclingbeton und Basaltfaserverbundkunststoff geprüft, um eine Aussage über das Tragverhalten unter statischer und zyklischer Belastung zu ermöglichen.
Glomb, D.; Kustermann, A.; Dauberschmidt, C.; Wolf, B.; Pichlmayr, R. (2024) R-Betone mit basaltfaserverstärkter Kunststoffbewehrung: Untersuchungen zum Verbund- und Zugtragverhalten. Beton- und Stahlbetonbau 119, H. 1, S. 42–55. https://doi.org/10.1002/best.202300074