Wie wollen wir in Zukunft bauen?

Der Frage Wie wollen wir in Zukunft bauen? stellte sich eine Gruppe Bauingenieurinnen und Bauingenieure auf dem Klimafestival für die Bauwende in Berlin. Christian Wrede, Projektleiter Bollinger+Grohmann, machte in seinem Impulsvortrag deutlich, dass mit planerischen und technischen Ansätzen in der Tragwerksplanung allein bereits heute 50 % der CO2-Emissionen (GWP) beim Bauen eingespart werden könnten. Er appellierte an die planenden Berufe, gegenüber der Bauherrschaft für ein Umdenken zu werben und entsprechend die Wege in der Planungsphase aufzuzeigen. „Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Disruptionen im Immobilienmarkt werden wir uns zukünftig noch intensiver mit der Frage auseinandersetzen müssen, was zukunftsfähige Immobilien im gesamtgesellschaftlichen Kontext charakterisiert. Die Minimierung der Umweltauswirkungen und die Implementierung des Polluter-Pays-Prinzips werden dabei eine wichtige Rolle spielen“, betonte Wrede.

Die beiden Moderatoren des Workshops der Bundesingenieurkammer, Philip und Michael Kalkbrenner (Podcast Baustelle Bauwesen), ließen dann auch die zahlreichen Teilnehmenden über die Frage Lowtech oder Hightech abstimmen. Die Besucherinnen und Besucher des Klimafestivals votierten dabei für ein Umdenken in Richtung Lowtech im Bausektor. Jana Nowak, Associate & Head of Sustainable Structures knippershelbig Berlin, unterstrich zudem die Bedeutung des Holzbaus und hybrider Bautechniken. Wie generell sei es jedoch auch hierbei wichtig, dass bereits bei der Planung der Rückbau und die Wiederverwendung der Materialien berücksichtigt werden. Denn auch nachwachsende Rohstoffe wie Holz müssten ressourcenschonend verwendet werden.

Mutig Verantwortung übernehmen

Natalia Bienkowski, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Baubetriebswesen TU Dresden und Initiatorin von bauingenieurinnen.de, betonte, dass die Art der Zusammenarbeit ein wichtiger Baustein der Bauwende sein wird: „Die Anpassung des Arbeitsklimas gehört unabdingbar zum klimaangepassten Planen und Bauen. Beim Finden neuer Arten der Zusammenarbeit hat die Ökologie des Menschen eine Rolle zu spielen – denn auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss.“ Abschließend betonte Jana Nowak, die auch Mitinitiatorin von Attitude Building Collective e. V. ist, den großen Einfluss, den die Tragwerksplanung auf die Bauwende hat. Sie ermutigte Bauingenieurinnen und Bauingenieure, ihre beratende und gestaltende Rolle im Sinne einer klimaneutralen Tragwerksplanung aktiv wahrzunehmen.


www.attitudebuildingcollective.org
www.bauingenieurinnen.de
www.baustelle-bauwesen.de

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