10 Forderungen für die Bauwende der Architects 4 Future
Ein wichtiger Hebel für die Bauwende liegt in der Vermeidung von Abriss und der ganzheitlichen Sanierung von Bestandsgebäuden, nicht im (Ersatz-)Neubau. Deshalb: Verlängert die Lebensdauer von Gebäuden, anstatt sie abzureißen!
Alte Gebäude abzureißen und durch energieeffizientere Neubauten zu ersetzen, galt lange als Königsweg. Betrachten wir jedoch zusätzlich zum Betrieb die grauen Emissionen, die durch Herstellung von Materialien, Transport und Bau entstehen, zeigt sich ein anderes Bild. Langfristig verursachen Sanierungen in den meisten Fällen weniger Emissionen als Neubauten [1]. Eine der größten Chancen für die Klimawende im Gebäudebereich liegt daher in den Nachkriegsbauten der 1950er- bis 1970er-Jahre: Diese Gebäude mit hohem Energieverbrauch machen ca. 40 % des Bestands [2] aus und sind vergleichsweise einfach zu Niedrigstenergiegebäuden zu sanieren.
Weitere Vorzüge vom Sanieren und Weiterbauen am Bestand sind Ressourcenschonung, Abfallvermeidung, Wertschätzung und Erhalt von Baukultur sowie ein behutsamerer Umgang mit dem sozialen Umfeld. Wohnraum kann auch durch Aufstockungen, Umbau und Umnutzungen geschaffen werden.
Deshalb fordern wir eine UMBauordnung, unterstützen das Abrissmoratorium und rufen zum Weiterbauen am Bestand auf.
Quellen
- [1] Umweltbundesamt [Hrsg.] (2019) Energieaufwand für Gebäudekonzepte im gesamten Lebenszyklus. Studie Fraunhofer Institut für Bauphysik und Steinbeis-Transferzentrum. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Forschungsdatenbank/fkz_3715_41_111_energieaufwand_gebaeudekonzepte_bf.pdf
- [2] dena [Hrsg.] (2023) dena Gebäudereport 2023 – Zahlen, Daten, Fakten zum Klimaschutz im Gebäudebestand. Berlin: Deutsche Energie-Agentur. https://www.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2022/dena_Gebaeudereport_2023.pdf
10 Forderungen für die Bauwende der Architects 4 Future
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