Seit September 2023 gibt es einen einheitlichen Standard zur Prüfung und Wiederverwendung von hochwertigem Baumaterial in Gebäuden. Ziel ist es, dass in Zukunft jedes Gebäude nach diesem Standard auf Wiederverwendung geprüft wird und somit eine immense Menge an potenziellen Materialien für eine Wiedernutzung auf dem Markt sein wird. Das Verfahren ist einfach zugänglich, universell anwendbar und nahtlos in bestehende Bauprozesse integrierbar. Dadurch erfasst es das volle Potenzial von Bauprodukten für hochwertige Anschlussnutzungen und bietet ökonomische und ökologische Vorteile durch Ressourceneinsparung und CO2-Reduktion.
Die DIN SPEC 91484 wurde von rund 30 Hochschulen, Verbänden und Unternehmen mitgestaltet, darunter Deutscher Abbruchverband, Abbruchverband Nord, Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Hamburg, Senatskanzlei Hamburg, BTU Cottbus, TU Hamburg, Universität Kassel oder Universität Siegen. Die DIN SPEC 91484 dient als Leitfaden für Pre-Demolition-Audits, die Vor- und Detailprüfungen zur Wiederverwendung von Bauteilen umfassen. Das Dokument definiert, welche Informationen erfasst werden müssen und welche Akteur:innen dieses Verfahren durchführen, darunter Architekt:innen, Statiker:innen, Schadstoffgutachter:innen, Abbruchunternehmer:innen, Bauprüfämter und der Denkmalschutz.
Die Bundesregierung, Kommunen und die EU unterstützen diese Entwicklung und treiben Gesetze für den Einsatz für wiedergewonnene Bauprodukte voran. Die DIN SPEC steht für eine neue Ära des nachhaltigen, ressourcenschonenden und zukunftsweisenden Bauens als Pionier der Baubranche. Zum Beispiel müssen in Berlin bei allen öffentlichen Rückbauvorhaben die Materialien auf Wiederverwendung geprüft werden. Die DIN SPEC 91484 standardisiert diesen Prozess und macht es daher möglich, die Verwaltungsvorschrift einfach einzuhalten.