Bewertungssystem für ressourceneffizientes Bauen

Hochschulpreis an der FH Münster

Für ihre Bachelorarbeit erhielt Alicia Celine Conen in diesem Jahr den Hochschulpreis
Quelle: privat

Die Baubranche ist der größte Ressourcenverbraucher Deutschlands. Um dies einzudämmen, sollten ressourceneffiziente Baukonstruktionen gezielt eingesetzt und gefördert werden. Doch welche sind das? Alicia Celine Conen hat in ihrer Bachelorarbeit am Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Münster die Anwendbarkeit eines Bewertungssystems für Ressourceneffizienz erprobt. Dieses wurde in der Arbeitsgruppe Ressourcen im Institut für Infrastruktur – Wasser – Ressourcen – Umwelt (IWARU) der Hochschule zunächst für den Innenausbau entwickelt. Conen hinterfragte das System kritisch und erarbeitete Verbesserungsvorschläge. Zudem untersuchte sie die Übertragbarkeit auf andere Baukonstruktionen wie Außenwände und Flachdächer und baute damit das Bewertungssystem aus. Für ihre Bachelorarbeit erhielt sie jetzt den Hochschulpreis.

„Ich interessiere mich sehr für Nachhaltigkeit und bringe einen baufachlichen Hintergrund mit. Beides passt perfekt zu meiner Bachelorarbeit“, so die 26-Jährige. Geholfen haben ihr zudem ihre Fähigkeiten aus ihrer Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin.

Bei der Überprüfung des Ressourcenverbrauchs von Bauteilen spielen der Erhalt und spätere Umweltauswirkungen, bspw. beim Rückbau, eine Rolle. Daher betrachtet Conen den ganzen Lebenszyklus eines Bauteils von der Erstellung über den Rückbau bis hin zur Wiederverwendbarkeit. Dafür hat sie sehr akribisch 200 Baudetails konstruktiv und bauphysikalisch entwickelt und bewertet. „Die Herausforderung bei meiner Arbeit war die Einsortierung der einzelnen Materialien nach ihrer Recyclingquote. Aufgrund der sehr mangelhaften Datenlage in Deutschland musste ich einiges an Recherchearbeit leisten.“

„Frau Conen hat sich in ihrer Bachelorarbeit intensiv mit großem Engagement in das Thema eingearbeitet und so gezeigt, dass die Bewertung der Ressourceneffizienz auch unabhängig von der Konstruktionsart funktioniert“, sagt Prof. Dr. Sabine Flamme, Betreuerin der Bachelorarbeit. Die Ableitung neuer, konstruktionsspezifischer Benchmarks für Außenwände und Flachdächer leiste einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des innovativen Bewertungssystems.

„Durch die ausgiebige Recherchearbeit und Auseinandersetzung mit verschiedenen Ökobilanz-Datenbanken und Tools habe ich sehr viel gelernt, dies ist eine wichtige Grundlage für meinen aktuellen Job“, erklärt die Hochschulpreisträgerin, die im Team product sustainability bei der Schüco International KG arbeitet. Die Auszeichnung ihrer Arbeit hat Conen zusätzlich darin bestärkt, zum Wintersemester den Master am Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Münster zu starten. „Ich möchte mich weiter auf den Bereich nachhaltiges und ressourceneffizientes Bauen fokussieren, aber auch das Thema Bauphysik soll ein Schwerpunkt meines Studiums sein.“

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