Living Lab Mönchengladbach erprobt Innovationen und Optimierungen
In Mönchengladbach-Hardt lässt die LEG seit August 2022 19 baugleiche Mehrfamilienhäuser aus den 1950er-Jahren von den Baupartnern B&O, ecoworks, Fischbach, Renowate und Saint-Gobain pre-formance nach unterschiedlichen Ansätzen seriell sanieren. Serielle Sanierungslösungen kombinieren digitalisierte Prozesse mit industrieller Vorfertigung. Große Wohnungsbestände können auf diese Weise mit weniger Fachkräften in kürzerer Zeit saniert werden. Im Living Lab Mönchengladbach erprobt die LEG technische Innovationen und Prozessoptimierungen, die das serielle Sanieren noch schneller, einfacher und kostengünstiger machen. Das Grundprinzip der seriellen Sanierung nach dem Energiesprong-Prinzip ist hingegen bei allen fünf Lösungen gleich: Die Gebäude werden mit vorgefertigten Fassaden-, Dach- und Technikmodulen auf den klimaneutralen NetZero-Standard gebracht.
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten im Spätsommer 2023 werden die Gebäude einen Energiesprung von Energieeffizienzklasse H zu A gemacht haben. Der Primärenergiebedarf reduziert sich um 90 %, die CO2-Emissionen sinken um rd. 700 t pro Jahr.
Serielle Sanierung treibt Energiewende voran
Im Rahmen seiner Sommertour besuchte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck das Bauprojekt und informierte sich über die Sanierungsinnovationen. „Die serielle Sanierung kann für die Wärmewende eine Schlüsseltechnologie werden. Sie zeichnet sich durch Digitalisierung und serielle Vorfertigung aus. Damit können wir das Sanierungstempo erheblich beschleunigen. Deswegen fördert die Bundesregierung die serielle Sanierung und unterstützt den Markthochlauf mithilfe des dena-Energiesprong-Teams“, so Habeck.
Mit der 2021 gestarteten Bundesförderung Serielles Sanieren (Fokus Entwicklung) sowie den Anfang 2023 eingeführten Boni für Serielles Sanieren und Worst Performing Buildings (Fokus Realisierung) im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) hat das BMWK einen verlässlichen förderpolitischen Rahmen geschaffen. Bei deutlich schnellerer Umsetzung ist das serielle Sanieren damit in etwa auf dem Kostenniveau konventioneller energetischer Modernisierungen. Der Bonus hat in den vergangenen Monaten zu einem deutlichen Anstieg der seriellen Sanierungen geführt.
Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin der Deutschen Energie-Agentur (dena), sagte: „Die Wärmewende erfordert technische Innovationen, Fördermaßnahmen und Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern. Die serielle Sanierung nimmt alle drei Punkte optimal auf und die dena begleitet diese Projekte mit großem Engagement. Es ist schön, dass der Minister dies mit seinem Besuch in Mönchengladbach würdigt. Aktuell sehen wir eine erfreuliche Dynamik und Aufbruchsstimmung im seriellen Sanierungsmarkt, dafür stehen exemplarisch die Projekte in Mönchengladbach.“