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Oft verkannt und im Hinblick auf Nachhaltigkeit stark unterschätzt … Kaum ein anderer Baustoff ist so langlebig, wiederverwendbar, wertbeständig und zukunftsfähig wie Stahl. Keine Baustelle ist schneller, schlanker, sauberer und wirtschaftlicher.
Stahl verfügt über eine herausragende Effizienz: der Baustoff zeichnet sich durch eine hohe Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht aus. Aufgrund seiner hohen Festigkeit kann er mühelos ganze Hochhäuser stemmen. Schlanke Konstruktionen ermöglichen eine hohe Flächen- und Volumeneffizienz und erhöhen die Nutzungsflexibilität von Bauwerken im Lebenszyklus.
Auch hinsichtlich Flexibilität sind Bauten aus Stahl klar im Vorteil: große Spannweiten ohne tragende Innenstützen und -wände ermöglichen eine hohe Anpassungs- und Erweiterungsfähigkeit. Stahlbauten sind wertbeständig, da sie sich immer wieder an neue Anforderungen anpassen lassen und so eine lange Lebensdauer sichern. Bei Stahlbauten ist sogar das Umsetzen von kompletten Konstruktionen möglich, z. B. bei temporären Parkhäusern und Brücken.
Und schließlich Recycling: Stahlprodukte können, im Vergleich zu anderen tragenden Baustoffen wie Beton oder Holz, zahlreiche Nutzungsphasen durchleben, da sie zu 100 % und ohne Qualitätsverlust unendlich oft recycelt werden können. Stahlrecycling ist angewandter Umweltschutz. Diese Kreislaufwirtschaft macht Stahl zu einem regenerativen Baustoff, trägt zur Schonung von Ressourcen und zum Schutz des Klimas bei.
Stahl – nachhaltiger Stahl – grüner Stahl
Traditionell wird Stahl in einem energieintensiven Prozess mit Hochofen und anschließendem Konverter unter Verwendung fossiler Rohstoffe hergestellt.
Wesentlich nachhaltiger ist die Herstellung im Elektrolichtbogenofen, bei welcher als Rohmaterial ausschließlich recycelter Schrott eingesetzt wird. Jede eingesetzte Tonne Stahlschrott spart (im Vergleich zur Stahlerzeugung aus Erzen und Koks) ca. 1,5 t CO2 ein. In Deutschland werden jedes Jahr etwa 20 Mio. t Stahlschrott recycelt, das entspricht einer Menge von sieben Eiffeltürmen pro Tag. Durch Stahlrecycling werden natürliche Rohstoffreserven geschont, Energie eingespart und CO2-Emissionen gesenkt.
Benchmark bei der Dekarbonisierung sind im Bereich der Konstruktions- und Trägerstähle Produkte mit CO2-Emissionswerten von unter 330 kg CO2e/t Stahl, was durch umfangreiche Maßnahmen gegenwärtig das kleinstmögliche CO2-Emissionsniveau darstellt. Diese Werte können und müssen zukünftig, u. a. durch den Einsatz von grünem Wasserstoff und grünem Strom, weiter erheblich reduziert werden.
Forster Campus setzt Maßstäbe
Der neue Firmensitz der Forster Profilsysteme AG wird das erste Gewerbegebäudeensemble in der Schweiz sein, welches die international bekannte LEED-Zertifizierung mit Gold-Level erhält. Die Abkürzung LEED steht für Leadership in Energy and Environmental Design. Nur Bauten, die besonders nachhaltig sind, erhalten diese Zertifizierung. Beurteilt werden u. a. Wasser und Energieeffizienz, Qualität von Innenraum und Außenluft, Management von Baustellenabfall (Recycling), Umweltmaßnahmen auf Baustellen, Überwachung von Daten zum Energie und Wasserverbrauch sowie die Berechnung der jährlichen Treibhausgasemissionen (CO2Äquivalente).
Der Forster Campus setzt Maßstäbe – sowohl am Bau als auch beim Betrieb der drei Gebäude: Solarpaneele versorgen die Produktion vollständig mit grünem Strom, Regenwasser wird für Sanitär sowie die Gartenbewässerung verwendet und Prozessabwärme wird genutzt, um die Effizienz der Heizungs- und Kälteanlagen zu verbessern. Bei der Dachkonstruktion für die Logistik- und Produktionshallen wurden 600 t Stahl verbaut. Das LEED Gold-Level konnte der Forster Campus nur mit der Verwendung von grünem Stahl erreichen.
Green Steel von Stahlwerk Thüringen
Der größte Anteil Green Steel vom Forster Campus wurde in der Stahlwerk Thüringen GmbH hergestellt, einem Unternehmen, das seit seinen Anfängen nachhaltig produziert und sich dem Klimaschutz verpflichtet hat. Bereits im Jahr 2012 etablierte es die DIN EN ISO 50001 und verpflichtete sich damit zu einer ressourcenschonenden Energiepolitik. Mit der Zertifizierung BES 6001 weist Stahlwerk Thüringen die nachhaltige Entwicklung aller Unternehmensprozesse nach. SWT Green Steel hat einen verifizierten EPD-Wert von aktuell nur 327 kg CO2e Emissionen pro Tonne Formstahl, mit einer klaren Ausrichtung zur weiteren Reduktion innerhalb der Dekarbonisierungsstrategie.
Das Unternehmen übernimmt Verantwortung für die Bedürfnisse und Interessen der heutigen und zukünftigen Gesellschaft und geht mit großem Enthusiasmus das ambitionierte Ziel an, bis 2040 klimaneutral Stahl herzustellen. Dafür werden Stück für Stück fossile Energieträger durch erneuerbare Energieträger ersetzt, Prozesse im Unternehmen optimiert und klimaneutrale Dienstleistungen verwendet.
Alexander Stier (Leiter Verkauf & Logistik der Stahlwerk Thüringen GmbH): „Mit unserem SWT Green Steel leisten wir einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz: natürliche Ressourcen werden geschont und Emissionen so weit wie aktuell möglich reduziert. Seit Anfang 2021 verwenden wir im Herstellungsprozess ausschließlich grünen Strom aus skandinavischer Wasserkraft, garantiert durch Herkunftsnachweise. Noch dieses Jahr errichten wir die ersten Photovoltaikanlagen auf Dächern von Werkhallen und weitere werksinterne und -externe Anlagen sind in Planung. Wir haben bereits Projekte begonnen mit dem Ziel, Erdgas partiell durch grüne Elektroenergie, neben Wasserstoff, zu ersetzen.“
Das Unternehmen plant eine erweiterte Abwärmenutzung aus den Abgasströmen, um damit Nutzwärme bereitzustellen: das bestehende werksinterne Nahwärmenetz wird durch weitere Wärmetrassen und anzuschließende Gebäude ergänzt. Werksgebäude werden energetisch saniert und tragen damit zur effizienten Energienutzung bei. In den nächsten Monaten bekommen alle Etagen des Verwaltungsgebäudes Flächenheizungen installiert und die Heizquelle Erdgas wird durch Strom mittels Wärmepumpe ersetzt. Zusammen mit der Hochschule Nordhausen untersucht das Unternehmen Sekundärrohstoffe aus der Altholzaufbereitung, um die Blaskohle im Elektrolichtbogenofen durch Biokohle zu ersetzen. Stahlwerk Thüringen initiiert und treibt regionale Solarstromprojekte voran, plant regionalen Solarstrom zu nutzen und untersucht Möglichkeiten zur Nutzung von Windenergie.
Zu grünem Stahl gehört auch grüne Logistik. Stahlwerk Thüringen hat ein jährliches Transportvolumen von über 2 Mio. t, wobei 70 % der Fertigerzeugnisse per Bahn geliefert werden. Das Unternehmen war das erste Stahlwerk in Deutschland, welches DB Cargo mit CO2-freien Transporten beauftragte. Das Werk betrachtet nicht nur die CO2-Bilanz seiner Stahlträger, sondern weist als bisher einziger Stahlproduzent in Europa auch den CO2-Fußabdruck der Logistik aus und stellt diese Daten seinen Kunden zur Verfügung.
Das Rohmaterial, der klimaschonende Produktionsprozess und die Möglichkeit der klassischen Verarbeitung machen SWT Green Steel zum Baustoff der Zukunft.