10 Forderungen für die Bauwende der Architects 4 Future
„Was brauchen wir wirklich für ein gutes Leben?“, lautet die Ausgangsfrage für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft innerhalb der planetaren Grenzen. Angesichts steigender individueller und gesellschaftlicher Ansprüche sowie kontraproduktiver gesetzlicher Vorgaben reichen verbesserte technische Lösungen nicht aus, um Ressourcen wirksam einzusparen (Reboundeffekt).
Ein wichtiger Faktor ist der Heizwärmebedarf. Obwohl Gebäude seit 1970 immer weniger Heizenergie pro Quadratmeter benötigen, ist der Heizwärmebedarf pro Kopf konstant geblieben. Grund ist die Verdopplung der durchschnittlichen Wohnfläche pro Kopf von 25 m² auf 50 m² im selben Zeitraum. Damit Gebäude Umwelt und Klima deutlich weniger belasten, müssen wir eigene Ansprüche und gesetzliche Anforderungen auf Reduktionsmöglichkeiten und Vereinfachungen überprüfen.
Oft können Bedarfe ohne energie- und materialintensive Baumaßnahmen erfüllt werden, z. B. durch Wohnungstauschangebote, neue Wohnformen mit Sharing-Konzepten, Mitnutzung bestehender Infrastruktur oder Mehrfachnutzungen 24/7. Neben der Änderung von Nutzungsgewohnheiten liegt die Lösung in einfach gestalteten Konstruktionen statt in hochmoderner Technik. Ansätze im Sinne der Suffizienz sind ein wirksamer Hebel. Wenn wir kreativ mit bestehenden Strukturen, Flächen und Ressourcen umgehen, können wir Qualität schaffen und unsere Bedarfe an die gebaute Umwelt innerhalb der planetaren Grenzen decken.
Bauen wir nur das, was wir tatsächlich brauchen.
Quelle
VisLab/Wuppertalinstitut (2015) Suffizientes Wohnen [online]. Wuppertal: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH. www.wohnen-optimieren.de/das-projekt/suffizientes-wohnen
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