Umsetzungsorientierte Machbarkeitsstudie in Hamburg
Die Freie und Hansestadt Hamburg hat eine umsetzungsorientierte Machbarkeitsstudie zur Erreichung der Klimaschutzziele für Wohngebäude erstellt. Hierbei wurde untersucht, ob und wie klimaneutrales Wohnen in Hamburg bis 2045 erreicht wird. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass das Ziel Klimaneutralität ambitioniert ist, Hamburg aber auf einem guten Weg ist. Wird der eingeschlagene Pfad weiter konsequent verfolgt, wohnt Hamburg 2045 faktisch klimaneutral.
Die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien hat eine deutlich höhere Bedeutung als die Gebäudeeffizienz. Der schnelle Ausbau des kommunalen Wärmenetzes wird damit zum wesentlichen Faktor für einen klimaneutralen Wohngebäudebestand in Hamburg. Der CO2-Entwicklungspfad der Machbarkeitsstudie geht von einer Endenergiereduktion von 2020 bis 2045 um 38 % aus. Die restlichen CO2-Einsparungen werden durch die Energieversorgung erzielt. Schon heute liegt die jährliche energetische Sanierungsquote bei 1 % (in Bezug auf den Wohngebäudestand). Bei den Mehrfamilienhäusern liegt diese Quote mit 1,26 %/Jahr sogar noch etwas höher, bei den Einfamilienhäusern mit 0,87 % etwas niedriger. Um das Ziel zu erreichen, wird die Sanierungsquote moderat steigen: von 1,0 auf 1,5 % bis 2030 und von 1,5 auf 2,1 % bis 2045. Dies berücksichtigt den erforderlichen Ausbau der Baukapazitäten und basiert auf einem beobachtbaren Sanierungsverhalten, dass Bauteile überwiegend nur dann modernisiert werden, wenn das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht ist. Der Fokus wird auf der Sanierung von Wohnhäusern liegen, die vor 1979 gebaut wurden. Dies gilt für Ein- und Zweifamilienhäuser genauso wie für Mehrfamilienhäuser. Stärkster Hebel sind Mehrfamilienhäuser, die zwei Drittel der Nutzfläche, des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen ausmachen. Das Dämmen von Wänden, Keller, Dach sowie der Einbau moderner Klimaschutzfenster erfolgen mit Augenmaß. Die maximal mögliche Sanierungstiefe ist nicht für jeden Gebäudetyp erforderlich. Serielle Sanierungen – etwa in Quartieren von Mehrfamilienhäusern – senken nicht nur den Energiebedarf, sondern auch den baulichen Aufwand und damit die Kosten. Standardlösungen für die klimaneutrale Wärmeversorgung sind Wärmenetze, die aufgrund der geringeren Wohnfolgekosten bevorzugt werden, sowie Wärmepumpen.
Umsetzungsorientierte Machbarkeitsstudie
zur Erreichung der Klimaschutzziele im Bereich der Wohngebäude in Hamburg: www.hamburg.de/contentblob/17012714/497dd54349da726739e02eb93e7b6de5/data/klimaschutzziele-wohngebaeude.pdf