Aufstockungen auf Siedlungsbauten der 1950er- und 1960er-Jahre

Eine Potenzialanalyse am Fallbeispiel Hamburger Wohnungsgenossenschaftsbauten

Angesichts der wachsendenden Haushaltszahl in deutschen Großstädten mit einhergehender Wohnungsnachfrage sowie des hohen Flächen- und Ressourcenverbrauchs im Neubau wird am Fallbeispiel der Stadt Hamburg das Potenzial der Nachverdichtung durch Aufstockung untersucht. Ausgangslage bildet die ­These, dass drei- bis viergeschossige Siedlungsbauten der 1950er- und 1960er-Jahre aufgrund ausreichender Lastreserven und der Abstände zu angrenzender Bebauung gute Voraussetzungen für ein- bis zweigeschossige Aufstockungen bieten. Unter­suchungs­gegenstand sind Mehrfamilienwohngebäude Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften. Der Aufsatz soll Entscheidungsgrundlagen für zukünftige Aufstockungsvorhaben auf drei- bis viergeschossigen Siedlungsbauten zur Verfügung stellen. Die Aufstockungspotenzialanalyse erfolgt in drei Betrachtungsebenen: Stadt, Gebäude und Konstruktion. Auf der Ebene Stadt wurde das quantitative Potenzial für Wohnungsneubauten durch Aufstockung auf den o. g. Gebäuden anhand von digitalem Karten- und Bildmaterial untersucht und somit die Relevanz bestätigt. Für die Gebäudeebene wurden Wohngebäudetypologien anhand von Bestandsplänen definiert. Auf der Ebene Konstruktion wurden anhand von Bestandsstatiken vorhandene Lastreserven analysiert. Ausgehend von der Wohngebäudetypologie sowie den rechtlichen und bautechnischen Vorgaben können mithilfe der formulierten Entscheidungsgrundlagen Annahmen zu Aufstockungsmöglichkeiten getroffen und Handlungsoptionen hergeleitet werden.

Meyer, K.; Klotz, P.-M. (2023) Aufstockungen auf Siedlungsbauten der 1950er- und 1960er-Jahre – Eine Potenzialanalyse am Fallbeispiel Hamburger Wohnungsgenossenschaftsbauten. Bautechnik 100, H. 1, S. 14–22.

https://doi.org/10.1002/bate.202200086

Jobs

ähnliche Beiträge

Prospektive LCA-Methode für biobasierte Produkte

GFS-Projekt PLANET BIO entwickelt prospektive LCA-Methode für Umgang mit neu entstehenden biobasierten Produkten.

Der Bau von morgen: Zirkulär, ressourcenschonend, zukunftsfähig

12. Fachsymposium Zirkuläres Bauen 2025.

Lehmbauteile: Produktionsstätten und Herstellungsprozesse

Diplomarbeit analysiert zwölf Produktionsstätten in sieben europäischen Ländern und untersucht Herstellungspraktiken für Bauelemente aus Lehm.