Fact Sheet: Einführung in die Circular Economy

Das Konzept der Circular Economy betrachtet die gesamte Wertschöpfungskette bzw. den vollständigen Produktlebenszyklus.

Umweltpolitische Notwendigkeit einer Circular Economy
Die weltweiten Treibhausgasemissionen sind in den letzten zwei Dekaden stetig gestiegen (Europäische Kommission, 2020). Allein in Deutschland, wo die Treibhausgasemissionen seit 1990 zurückgegangen sind, wurden im Jahr 2019 rd. 805 Mio. t CO2-Äquivalente ausgestoßen (UBA, 2020a). Der Abbau und die Verarbeitung von Rohstoffen sind für ca. 50 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und tragen somit wesentlich zur weltweiten Erderwärmung bei. Einer Studie des Intergovernmental Panel on Climate Change zufolge wird die Häufigkeit und Intensität der Klimaauswirkungen zunehmen, sofern die Erderwärmung 1,5 ° übersteigt (IPCC, 2018). Die Ressourcennutzung weiterer natürlicher Rohstoffe, z. B. Biomasse, Metalle und Mineralien, stieg im Allgemeinen in den letzten Jahren von 6 Mrd. t im Jahr 1900 auf ca. 92 Mrd. t im Jahr 2017 an (UNEP, 2019) und wird bedingt durch den weltweiten Anstieg der Bevölkerung auf ca. 180 Mrd. t im Jahr 2050 prognostiziert (Hatfield-Dodds et al., 2017). Die Folgen für die Umwelt reichen vom Aussterben von Tier- und Pflanzenarten über die Vernichtung von wertvollen Böden bis zur Wasserknappheit. Diese unerwünschten Folgen sind zu über 90 % auf Rohstoffabbau und -nutzung zurückzuführen, resultieren in Gefahren u. a. für die menschliche Gesundheit und verursachen hohe wirtschaftliche und soziale Kosten (Europäische Kommission, o. J.; UNEP, 2019).

Im Jahr 2017 wurden auf der Erde zum ersten Mal mehr als 100 Mrd. t an Materialien verbraucht – der weltweite Temperaturanstieg betrug mehr als 1 ° gegenüber dem vorindustriellen Niveau (IPCC, 2018). Selbst unter der Annahme, dass alle Länder, die sich im Pariser Abkommen zu Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet haben, ihre national festgelegten Minderungsziele erfüllen, werden die jährlichen globalen Treibhausgasemissionen auf ca. 52–58 Mrd. t CO2-Äquivalente geschätzt, was bedeutet, dass die Erderwärmung bis 2030 nicht auf 1,5 ° begrenzt würde (IPCC, 2018).

Sowohl die Entwicklung der Treibhausgasemissionen und der damit verbundene Klimawandel als auch die steigenden Abfallaufkommen verdeutlichen die Notwendigkeit eines Umdenkens von einer linearen hin zu einer zirkulären Weltwirtschaft, in der Produkte und Ressourcen in Kreisläufen gehalten, deren Nutzungsdauer maximiert und der Ressourceneinsatz sowie das Abfallaufkommen reduziert werden.


Factsheet: Fluchs, Sarah, 2021, Einführung in die Circular Economy. Teil 1 der Fact Sheet-Reihe zur Kreislaufwirtschaft für das Forschungsprojekt SCI4climate. NRW, Köln

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