Angesichts zunehmender Hitzeperioden im Wechsel mit Starkregenfällen begrüßt die Bundesingenieurkammer das Bundesprogramm Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel, das Bundesbauministerin Klara Geywitz am 19. Juli 2022 in Potsdam vorgestellt hat. Gleichzeitig fordert die Bundesingenieurkammer, zügig neue Wege bei der Planung von Städten und Gemeinden einzuschlagen.
Es gilt jetzt zügig und vorausschauend zu handeln, damit wir für die Zukunft besser aufgestellt sind.
Christoph F. J. Schröder, Vorstandsmitglied Bundesingenieurkammer
„Auch wenn sich viele Städte und Gemeinden bereits auf den Weg gemacht haben, sind wir noch weit davon entfernt, auf lang anhaltende hohe Temperaturen und starke Regenfälle vorbereitet zu sein“, so Christoph F. J. Schröder, Mitglied des Vorstands der Bundesingenieurkammer. „Hier muss ganz dringend ein Umdenken erfolgen, bei dem wir Ingenieurinnen und Ingenieure mit unserem Wissen helfen können. Wichtig ist nun seitens der Politik, die Städte und Kommunen schnell in dem Prozess zu unterstützen – finanziell, aber auch personell. Es gilt jetzt zügig und vorausschauend zu handeln, damit wir für die Zukunft besser aufgestellt sind.“
Vorschläge der Bundesingenieurkammer für klimaresilientere Städte und Gemeinden sind u. a.:
- bessere Durchlüftung von Städten durch mehr Freiluftschneisen
- Beschattung von Straßen und Plätzen
- Begrünung von Frei- und Verkehrsflächen
- Entsiegelung
- Stadt-, Verkehrs- und Entwässerungsplanung gemeinsam denken
- Rückhaltung/Retention durch offene Entwässerungssysteme und Dachbegrünung als sinnvolle Ergänzungen der klassischen Stadtentwässerung
- Mehrfachnutzung von Parks oder Sport- und Spielplätzen, z. B. als Notüberlauf
- Verkürzung von Abstimmungsprozessen
Das Bundesprogramm Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel läuft bereits seit 2020 und wurde gerade erst vom Haushaltsausschuss des Bundestags um 176 Mio. Euro aufgestockt. Städte und Gemeinden sind aufgerufen, bis zum 15. Oktober 2022 geeignete Projekte einzureichen.