Weleda Cradle Campus gewinnt Innovationspreis Lehmbau BW

Der neue Weleda Cradle Campus in Schwäbisch Gmünd wurde mit dem ersten Innovationspreis Lehmbau des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigt das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen herausragende Lehmbauprojekte, die zukunftsweisende Lösungen im Bauwesen aufzeigen. Die Preisverleihung fand Ende Oktober in der thematisch passenden Kulisse des Klosters Reute in Bad Waldsee statt, das kürzlich eine neue Aussegnungshalle aus Stampflehm erhielt.

Größter zusammenhängender Stampflehmbau Deutschlands

Der Weleda Cradle Campus überzeugte in der Kategorie Gewerbliches Bauen und wurde für seinen innovativen Einsatz traditioneller Bautechniken ausgezeichnet. Ministerin Nicole Razavi betonte in ihrer Ansprache: „Die eingereichten Projekte haben eindrucksvoll bewiesen, dass sich Lehm als moderner Baustoff einsetzen lässt – im Sinne des Klimaschutzes und des Wohlbefindens der Menschen.“

Im Anschluss hob Staatssekretärin Andrea Lindlohr in ihrer Laudatio besonders hervor, dass das Hochregallager des Weleda Cradle Campus aktuell der größte zusammenhängende Stampflehmbau Deutschlands ist. Dank der natürlichen Eigenschaften des Stampflehms, der sowohl Temperatur als auch Feuchtigkeit reguliert, ist das Gebäude nicht nur nachhaltig, sondern auch besonders funktional. Gemeinsam mit umweltschonenden Energie- und Wasserkonzepten sowie einer reduzierten Versiegelungsfläche setzt der Cradle Campus Maßstäbe für zukunftsfähiges Bauen. „Dieses Projekt ist ein leuchtendes Vorbild für nachhaltige Bauweisen“, so Lindlohr. Ministerin Razavi überreichte den Preis und äußerte den Wunsch, dass die ausgezeichneten Projekte weitere Bauherren zur Nachahmung inspirieren.

Lehm als nachhaltiger Baustoff ersetzt Klimatechnik

Weleda zentralisiert mit dem Cradle Campus ihre internationale und nationale Logistik und stellt damit die Weichen für die Zukunft. Der moderne Neubau umfasst ein Verwaltungsgebäude, ein Funktionsgebäude sowie ein innovatives Hochregallager. Dabei wurden für Letzteres traditionelle Bautechniken wiederbelebt: Stampflehm und Lehmputz. Alle verwendeten Materialien stammen aus dem direkt vor Ort gewonnenen Bauaushub.

Projektleiterin Daniela Trah zeigt sich stolz auf das Ergebnis: „Der Bau der Lehmwand war eine spannende Herausforderung. Als Pionier hat man nicht den Vorteil, auf Erfahrungswerte anderer zurückgreifen zu können. Es bleibt immer eine gewisse Unsicherheit, ob das Material allen Anforderungen gerecht wird. Doch ich bin überzeugt, dass sich der zusätzliche Aufwand gelohnt hat.“

Dank der temperatur- und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften des Lehmbaustoffs kann Weleda im Hochregallager vollständig auf eine konventionelle Klimatechnik verzichten. Lehm ist außerdem besonders umweltfreundlich: Er kann unendlich oft wiederverwendet und vollständig in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Baustoffen wie Beton weist Lehm zudem einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck auf. Die anfänglichen Mehrkosten für den Bau der Stampflehmwand werden durch den reduzierten Energiebedarf über einen Zeitraum von rd. 30 Jahren ausgeglichen.

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